Die Fotoschule

Dein Einstieg

... die Unsicherheit, die vielen Fragen ...

Zu Beginn etwas Struktur


Vor dem Re-Design, in dem Du Dich gerade bewegst, hat Die Fotoschule acht Rubriken online bereitgestellt, die sich allesamt mit dem richtigen Start in die Fotografie beschäftigten (falls Du die alten Inhalte gerne lesen möchtest, findest Du die Links zu den einzelnen als pdf-Datei gespeicherten Rubriken am Ende dieser Seite). Sie entstanden im Laufe der ersten 25 Jahre der Fotoschule nach vielen Rückfragen von Fotofans. Auch wenn sich die Themen etwas verschoben haben (ich hatte es bereits zuvor erwähnt, die Themen analog und generell analog vs. digital sind in den Fragen-Top-Ten nicht mehr vertreten), ist der Bedarf an richtigen Antworten ungebrochen hoch.

Wenn Du der Fotoschule als treuer Fotofan in den letzten Jahren gefolgt bist, hast Du gelesen, was mich nach 25 Jahren eigentlich zum Ende brachte: You Tube Tutorials, unzählige Fotogruppen in den Social Media, die ihr Wissen teilen, Tik Tok´s und dann auch noch der Einzug von KI oder AI mit schier unbegrenztem Wissen. All das steht Dir heute jederzeit per Touch zur Verfügung, ein Traum verglichen mit meinen Foto-Anfängen in den 70er- Jahren des alten Jahrtausends. Doch die Zahl der fragenden und Ratsuchenden Fotofans wird nicht weniger.

Auch auf die Gefahr hin, dass sich ein paar Inhalte mit den bereits gelesenen Seiten im Rahmen der Einleitung wiederholen, hat Dir Die Fotoschule alle wichtigen Tipps zusammengefasst.

Die vielen Text-Links in der Fotoschule

Bevor es richtig los geht rund ums Thema DSLR, noch ein Hinweis zum Aufbau der Fotoschule.
In den einzelnen Rubriken der Fotoschule findest Du zahlreiche Textlinks zu speziellen Themen, die ebenfalls im Rahmen der Fotoschule beschrieben werden. Mich haben ein paar Fotofans angeschrieben, dass sie sich dadurch sehr irritiert fühlen, denn nach ein paar Klicks wissen sie nicht mehr, wo sie eigentlich sind. Die Textlinks sollen Dir helfen, schnell und gezielt Informationen zu den erwähnten Begriffen zu finden; sie dienen natürlich nicht dazu, Dich zu verwirren. Im neuen Teil der Fotoschule (diese Rubrik beispielsweise) verzichte weitestgehend auf Links, in den älteren Rubriken findest Du sie noch häufiger.

Wenn Du Die Fotoschule kontinuierlich über die “Weiter”-Buttons am Ende der Seite wie ein Buch durchliest, wirst Du alle Themen lesen können. Dir entgeht ohne Klicks auf die Textlinks NICHTS!

Darum geh im Zweifel auf Nummer Sicher und folge der Fotoschule per “Weiter-Button”.


Diese Seite beinhaltet die in die heutige Zeit passenden Tipps und Anregungen aus den alten Rubriken "DSLR-FAQ", "DSLR" und "Die große Unsicherheit rund um die Digitalfotografie". Natürlich ist noch einiges an neuen Hinweisen hinzugekommen, es geht nicht nur um Deine mögliche neue Kamera, sondern auch um viele Begriffe rund um das Thema Spiegelreflex- Spiegellos- und Systemkamera.


Die große Unsicherheit rund um die Digitalfotografie!

Die grösste Unsicherheit dreht sich um das zukünftige Handwerkszeug der Fotografie,
die Digitalkamera. Ja, das Thema hatten wir bereits, aber es bleibt das Thema Nummer 1 und darum nochmals intensiver.

Du wirst erschlagen vom digitalen Angebot und kannst eine Digicam im Supermarkt zwischen Würstchen und Schmelzkäse in den Einkaufswagen werfen, direkt in China für 4,58€ gemeinsam mit dem 1€-Netzteil kaufen und stolperst dann über das scheinbare Knaller-Angebot des Jahres für nur 1289€.

Was nimmst Du denn jetzt, bevor Du die falsche Kamera kaufst?

Zu Beginn der Fotoschule in 1999 gab´s so gut wie keinen virtuellen Warenkorb, Preissuchmaschinen und Hunderte von Testberichten, Erfahrungsberichten und sonstige Informationen auf Knopfdruck. Ich glaube, genau in dieser Vielfalt liegt das Übel, das Dich überflutet. Bei dem ganzen Wust erfährst Du zwar theoretisch alles, weißt andererseits jedoch nicht mehr, was davon für Dich verwertbar sein könnte.

Du hast es bereits gelesen, neben Testergebnissen und mehr oder weniger klugen und unabhängigen Ratschlägen versierter Verkäufer wird für Dich folgendes ausschlaggebend sein:

Gefallen, Größe, Haptik (grausiges neues Wort, soll heissen, wie fühlt sich Deine Kamera in der Hand an), Erreichbarkeit und Anzahl der Bedienknöpfchen und nicht zu unterschätzen: das Gewicht einer Kamera entscheiden viel mehr, ob die Kamera "gut" ist. Hast Du Freude am Aussehen, oder anders ausgedrückt "insgesamt an Deiner Kamera", wirst Du sie gerne mitnehmen und entsprechend auch häufig benutzen. Egal, was sie angeblich „kann“. Denn das „Können einer Kamera“ bist letztlich Du als Fotofan.

Wenn Tante Gerti nicht Autofahren kann, wird sie auch keine gute Autofahrerin, wenn sie einen Wagen mit Automatikgetriebe kauft. Und selbst die Wahl der teuersten Marke lässt sie nicht besser werden, vielleicht jedoch vom Image so erscheinen. Auf die Fotografie bezogen sind mir solche Fotofan-Exemplare nur zu gut bekannt, einen 10 Zentimeter dicken Kameragurt mit dem Namen des Kameraherstellers auch für Halbblinde gut lesbar in Neonfarben aufgedruckt und die Kamera mit einem halben Meter Telezoom vorm Bauch baumelnd, strotzen sie vor fotografischer Kreativität…

Wenn es Dir darum geht, dann leg los. Auffallen wirst Du dann auf jeden Fall. Zwar nicht mit Deinen Fotos, aber zumindest beim Fotografieren.

Aber auch das andere Extrem, die neue Kamera für 4,58€ beim chinesischen Händler Deines Vertrauens, kann ich Dir zumindest nicht aus eigenen Erfahrungswerten empfehlen. Ich habe bisher einige solche Kameras kennengelernt, die den teuren Originalen vom Aussehen sehr nahe kommen, aber im Gebrauch und bei den Ergebnissen (sprich Bildqualität) jämmerlich versagen.

Also ganz klar und deutlich: keine Kaufempfehlung! 

Hast Du bereits eine Idee, was Du fotografieren möchtest?


Immer wenn ich diese Frage im echten Leben stelle, kommt als Antwort: „ja so dies und das, alles was man so fotografieren kann, weiß nicht genau, Landschaften und im Urlaub auf jeden Fall. Und meinen Hund, die Kinder, auch mal ein schönes Portrait meines Mannes, auf der Grillparty und beim Picknick…“

Deutlich seltener kommt: „auf jeden Fall Astro-Fotografie, Springpferde in Action, beim Motocross, den Sternenhimmel und stark verdichtete Fotos in den Alpen. Oder im Studio in Richtung Baby-Fotografie mit Studioblitzanlagen oder Produktfotos generell im Werbesegment.“

Zwei von deutlich mehr möglichen ganz normalen Ansätzen, in die Fotografie zu starten. Ich hatte schon mit Fotofans zu tun, die keinen Plan von einer Blende oder dem Einfluß der verwendeten Brennweite aufs Foto hatten und zwei Jahre später ihr eigenes erfolgreiches Fotostudio betrieben. Du siehst, alles ist möglich. Allerdings ist die Empfehlung der idealen Kamera für Deinen Start grundlegend unterschiedlich. Möchtest Du eher den Weg in Richtung Landschaften und einem seichten Dies und Das gehen (völlig in Ordnung und ganz sicher wertfrei gemeint), sieht Deine perfekte Kamera ganz anders aus, als wenn Du Motocross-Fahrer im Dämmerlicht fotografieren willst. Reicht im ersten Beispiel für fast alle Fotos sogar ein hochwertiges Smartphone (korrekt als Kamera bedient) aus, wirst Du im zweiten Beispiel um eine DSLR (bzw. vergleichbare spiegellos Systemkamera) mit entsprechend hochwertigen Objektiven nicht rumkommen. In dem Fall braucht Dir auch keiner was von super einsetzbaren iPhones zu erzählen, denn dieses Kamerasystem hat ganz klar seine eigenen Einsatzfelder.

Zu Beginn auf der ersten Seite der Fotoschule habe ich Dir geraten, zu überlegen, welchen Stellenwert das Thema Fotografie für Dich einnimmt (und einnehmen könnte). Ganz sicher packt Dich der "Foto-Virus" und Du wirst deutlich mehr fotografieren, als Du vorher angenommen hast. Damit wächst der Wunsch nach "Mehr".

Mehr sollte aber nicht automatisch eine teurere Kamera sein, sondern "Mehr" sollte bedeuten: Was passiert da eigentlich in dem kleinen Kasten?

Versuch zumindest die Grundlagen der Fotografie zu verstehen (bzw. zu erlernen). Dann erkennst Du, daß Deine Kamera jede Menge verborgener Talente in sich birgt. Neben der Standard- Programmautomatik und dem gewohnten unüberlegten Touch auf den Smartphonescreen gibt es viel zu entdecken...



Ohne das Medium Fotografie zu erlernen, wird ein Neukauf eines teureren Modells keine nutzbaren Vorteile für Dich bringen!


Um bei den beiden Ansätzen zuvor zu bleiben, hier der Tipp der Fotoschule:

geht es in Richtung Spezialgebiete, wie Fotografieren bei schwierigen Lichtsituationen, Studio-Fotografie, Produkt- und Werbefotografie oder der Notwendigkeit des Einsatzes von speziellen Optiken, wie Makrofotografie, Telefotografie (z.B. auch im Tierbereich in freier Wildbahn) oder der Notwendigkeit bestimmter Filtersysteme (Polfilter), gibt es nur eine mögliche Antwort: die Spiegelreflexkamera mit der Option flexibel Zubehör zu nutzen. Damit sind in erster Linie Objektive gemeint, aber auch Akku-Systeme, Blitzgeräte bis hin zu Studioblitzanlagen, Stative usw.

Geht es jedoch eher darum, schöne Fotos unterwegs, im Urlaub etc. zu erhalten, würde es erstmal reichen, wenn Du mit der Kamera, die Du evtl. bereits besitzt, fotografisches Wissen und praktische Erfahrung aufzubauen. Das ist in der Tat auch Dein jetziges Smartphone, kann aber ebenso die wenig genutzte Digitalkamera im Wohnzimmerschrank Deiner Eltern sein.
Hast Du das alles nicht, dann lohnt sich der Kauf einer Digitalkamera mit mittlerem Zoom-Bereich von leichtem Weitwinkel bis normalem Tele. Es müsste keine Systemkamera sein, auch keine Spiegelreflexkamera.

Aber..
in den letzten Jahren habe ich im Austausch mit vielen Fotofans ein recht eindeutiges Bild aufgezeigt bekommen. Tante Gerti würde Dir an dieser Stelle sagen, wenn Du tatsächlich so viel Ehrgeiz und Ansporn mitgebracht hast, bis hierhin die Seiten der Fotoschule intensiv zu verfolgen, dann meinst Du es auch ernst. Und wenn Tante Gerti das meint, dann ist das so.

Wenn Du es wirklich ernst meinst und richtig Spaß haben willst mit dem schönsten Hobby der Welt, kommt die DSLR bei Dir ohnehin. Ob es nun die Systemkamera mit Wechselobjektiven, die SLT oder SLR ist, spielt dabei keine Rolle. Das ausbaufähige System und vor allen Dingen der ganze Reiz rund um die Objektive ist es in erster Linie.
Darum klingt der Rat der Fotoschule nach 25 Jahren inzwischen etwas anders, als bisher. Grundsätzlich versuche gerade in der Anfangszeit um das Kaufen rumzukommen, indem Du die Möglichkeiten des Leihens vorhandener Kameras nutzt. Später im Text habe ich da auch noch weitere Tipps zu. Geht das bei Dir alles nicht, empfehle ich Dir gleich zu Beginn eine DSLR mit kleinem Zoom zu kaufen. Die Erfahrungen anderer Fotofans zeigen nur zu deutlich, dass Du die Grenzen von Digitalkameras allzu schnell erreichst und dann nochmal kaufen musst. Und zwar die DSLR. Deine bisher gekaufte Kamera bleibt heutzutage dann leider über, denn der damals hilfreiche Tipp zur „kleinen Immer-Dabei-Kamera“ ist mit den Möglichkeiten heutiger Smartphones obsolete geworden. Die Kamera, die Du dann neben Deiner DSLR noch nutzen wirst, ist das Smartphone.

Der einzige Weg, den ich auch hinsichtlich kreativer Ausbaumöglichkeiten empfehlen kann, ist die digitale Spiegelreflexkamera (DSLR). Durch geschickt abgestimmtes Zubehör (Objektive, Blitz, Filter etc.) kannst Du Dein Handwerkzeug ganz speziell und persönlich auf Dich zuschneiden. Und was das überhaupt sein könnte und bedeutet, wirst Du mit jeder Rubrik der Fotoschule etwas besser wissen.

Gibt es alternative Wege, um die richtige und testmäßig perfekte Kamera zu finden?


Zur testmäßig perfekten Kamera wirst Du in der Fotoschule noch einiges lesen, aber alternative Wege zur eigenen Kamera gibt es in der Tat.

Als erstes ist da Dein bereits erwähnter Fotofreund (ja, ja, Deine Fotofreundin...) im echten Leben, der mit seiner Kamera sicher einige Erfahrungen gesammelt hat. Vielleicht darfst Du seine Kamera einmal ausprobieren, in die Hand nehmen und fühlen, ob nicht nur der Verschluss Klick macht. Möglicherweise spürst Du sofort, die will ich haben! Oder das genaue Gegenteil, die ist ja grottig anzufassen und die ganzen Knöppe und überhaupt.

Bei vielen Festen, städtischen Veranstaltungen oder im Urlaubsort (selbst während der AIDA-Kreuzfahrt) kannst Du für kleines Geld, gegen Pfand oder sogar umsonst eine Kamera mieten. In der Regel musst Du selber eine Speicherkarte dabei haben oder kaufen und kannst mit der Kamera auf große Foto-Tour gehen. Beim jährlichen Foto-Festival in Zingst beispielsweise bieten zahlreiche präsentierende und ausstellende Kamera-Hersteller diese Möglichkeit kostenlos an. Klar, das ist Werbung und soll Dich natürlich zum angepriesenen Produkt bringen, aber für Dich hat es den Vorteile, dass Du das Kamerasystem testen kannst wie einen Vorführwagen im Autohaus. Und das teilweise über Tage. So ein Intensiveinsatz über mehrere Stunden (oder eben Tage) zeigt sehr deutlich, ob ihr zusammenpasst. Das sind nicht nur die erzielten Fotos, sondern ist auch Deine Beziehung zur Kamera.

In letzter Zeit bin ich über Inserate von Fotohändlern gestolpert, die eine Art Kamera-Leasing anbieten. Hier zahlst Du für die Nutzung Miete, für das Gehäuse und jedes Objektiv und Zubehörteil, das Du einsetzen möchtest. Nach dem Zeitraum, der eher länger ausgelegt ist, als tageweise wie im oberen Beispiel, gibst Du die Kamera zurück. Einerseits kannst Du so eine Kamera sehr genau kennenlernen, oder auch ganz auf dieses Nutzungs-Modell setzen. Schränkt sich Deine Fotoaktivität über ein Jahr gesehen auf wenige Wochen während Deiner Urlaubsreisen ein, dann kann sich so eine Miete durchaus rechnen. Du mietest die Ausrüstung für die Zeit, in der Du sie brauchst und zahlst im Grunde nur die Abnutzung. Hinzu kommt die Möglichkeit, immer mit den neuesten Modellen fotografieren zu können, ohne ständig neu zu kaufen. Ob Du so allerdings fotografische Sicherheit aufbaust, sei dahin gestellt. Ich sehe so ein Verkaufs-Modell eher als eine Möglichkeit für Fotofans, die schon genau wissen, was fotografisch geht. Gerade als Frischling hilft Dir der Gewöhnungseffekt, das Einprägen welcher Knopf was macht und wo ist. Im Grunde sind die Funktionen zwar an allen Kameras wiederzufinden, aber eben immer etwas anders aufgebaut. Selbst später als erfahrener Fotofan weisst Du das blinde Bedienen Deiner Kamera sehr zu schätzen.

Diese Mietmöglichkeit, ob nur kurzfristig für einzelne Tage oder Stunden, oder über einen längeren Zeitraum, ist auch eine sehr gute Möglichkeit, um Dich über Dein passendes neues Objektiv zu informieren. Oft wird Die Fotoschule von Fotofans mit recht neuer DSLR (und nur einem bisher vorhandenen Objektiv) gefragt:

“Hallo Ralf, darf ich dich mal um Rat fragen? Ich möchte mir ein Tele-Zoom kaufen und schwanke zwischen den beiden:
Sigma Contemporary 5.0-6.3/150-600mm DG OS HSM und Canon EF 100-400 mm 4.5-5.6 L IS USM
Welches würdest du bevorzugen.
LG”


Der Wunsch nach einem Teleobjektiv “mit ordentlich Tele” steht meistens als Erstes auf der Wunschliste zur Erweiterung der DSLR. Dabei ist bei vielen Fotofans ein Hang zum “Super-Tele” auszumachen. Dagegen spricht im Grunde nichts, wenn Du Dir über die Nachteile solcher extremen Brennweiten im Klaren bist. Dazu gehört die relative Lichtschwäche und das recht hohe Gewicht, von den Ausmaßen mal abgesehen. 600mm wirst Du nur auf dem Stativ anwenden können, oft ist das jedoch noch gar kein Bestandteil der Ausrüstung. Hinzu kommt der vermutlich seltene Einsatz im Bereich um 600mm. So ein Kauf kann Dich ordentlich frustrieren, denn das Objektiv wird vermutlich meistens zu Hause bleiben. Die stürmische Anfangszeit mit dem Neuen mal abgesehen.

Um hier Klarheit zu bekommen, welches Objektiv die für Dich bessere Wahl ist, bietet sich auch das Mietmodell an. So kannst Du Dich selber davon überzeugen, ob so ein Objektiv zu Dir passt. Natürlich kann dabei herauskommen, dass die 600mm genau die richtige Wahl ist. Oder eben nicht.

Da gab es noch nicht mal Smartphones...

Lang, lang ist es her...

Auf dem schönen Weg vom Nothafen am Darßer Ort zum Leuchtturm, mitten durch das Naturschutzgebiet. Hier findest Du eine Fülle an Foto-Motiven, wirst aber auch eine ganze Zeit an Deiner Ausrüstung schleppen dürfen. Ich entschied mich damals im Jahre 2009 nur für mein Fotohandy, ein Sony Ericsson K800i. Die DSLR mit allen Objektiven blieb in der Ferienwohnung.

Wie Du siehst:
Die beste Kamera ist die, die Du dabei hast...!
Und mit was Du letztlich Dein Motiv fotografieren möchtest, ist am Ende wurscht. Das kann auch ein, als Kamera eingesetztes, Fotohandy sein. Heutzutage sind das in der Regel Smartphones.

Deine Neue soll eine DSLR werden


Nochmal zusammengefasst:

wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, den ganzen Wust um Blende, Verschlusszeiten etc. lernen und anwenden zu wollen, weil Du Dich dafür einfach nicht interessierst oder Dir die Motivation und Zeit fehlt, dann investiere in eine handliche Travel-Zoom-Kamera. Passt es finanziell, nimm eine mit größerem Sensor. Die wird Dir automatisch zu guten Fotos ohne großes technisches Verständnis verhelfen. Und vermutlich für Dich ewig ausreichen und Dir schönste Fotos garantieren. Das alles, ohne Dich tragetechnisch nennenswert einzuschränken.



Wenn Du aber das Medium Fotografie interessant findest, es sogar Dein großes Hobby werden könnte oder soll und Du einfach mehr erreichen willst, als Touch-Fotos vom Smartphone, dann entscheide Dich für ein ausbaufähiges Kamerasystem. Es muss kein Vollformat sein und auch nicht die Neuerscheinung des Jahres. In jüngster Zeit greifen immer mehr Einsteiger zur Systemkamera. Wenn Dir das System zusagt, warum nicht? Es ist ebenfalls erweiterbar und kann sich Deiner Entwicklung anpassen.

Zu Beginn brauchst Du keinen Objektiv-Fuhrpark, starte mit dem im Kit angebotenen Objektiv oder besser noch, hol Dir ein Reise-Zoom zum Kamera-Body. Finde Dich dann erstmal in der Fotografie zurecht. Übe, mach Dich schlau, setze Deine Ideen um und werde besser. Dann wirst Du genau wissen, was Deine nächste Investition in Sachen Zubehör sein wird.


Und nein, Die Fotoschule ist nicht der Meinung, alle DSLR sind gleich gut und man bemerkt keinen Unterschied zwischen der 300€-Kamera und der 3700€ teureren Variante. Richtig gute, schnelle, hochauflösende und rauscharme Kameras kosten Geld. Lichtstarke und superscharfe Objektive oft noch mehr, als die Kamera. Höchste Qualität kostet. Nicht nur im Fotobereich.
Die Ratschläge der Fotoschule zu billigeren Varianten beinhaltet die Tatsache, dass Du Dich schon intensiv mit der Fotografie beschäftigen musst, um diese Unterschiede überhaupt zu sehen und vor allen Dingen für Dich qualitätssteigernd verwerten zu können.

Wenn Du die Kamera nicht richtig bedienen kannst, nützen Dir alle Reserven und Finessen nichts. Oft gelangst Du nie an die Grenzen preiswerterer DSLR mit Deiner Fotografie, demnach würde sich die höhere Investition in eine Highend-DSLR nie auszahlen. Ist das Thema Geld für Dich keins (hatte ich bereits erwähnt), hol Dir eine teurere Kameraausrüstung. Falsch machst Du damit sicher nichts.



Viele spezielle Motivsituationen sind nur mit einer DSLR und dem entsprechenden Zubehör zu meistern. Die Empfehlungen der Fotoschule, eine Digicam oder sogar ein Smartphone zu nutzen, beschäftigen sich dagegen eher mit Standards in der Fotografie. Die bedürfen eben keiner Sonderausstattung und sind mit allen Kamerasystemen zu bewältigen. Dazu zählt der Großteil während des Urlaubs, die Landschaftsfotografie, während Feiern, beim Schützenumzug und die alltäglichen Pics für Instagram und Facebook. Je komplexer Dein Kamerasystem ist, umso teurer wird es normalerweise und umso komplexer sind auch die Motivsituationen, die Du damit beherrschst.




Welche nimmst Du am besten?

Jeder Deiner Freunde und Freundinnen wird Dir mit Sicherheit eine andere Kamera als das Nonplusultra empfehlen. In jedem Forum bekommst Du voller Überzeugung ein anderes Modell nahegelegt.

Aber Du suchst Deine Kamera, vielleicht auch Deine Neue Kamera, Dein Neues Objektiv oder Dein Neues Fotozubehör.


Kennst Du das?

">>…soll ich die Nikon oder besser die Olympus kaufen, ist der Polfilter XY besser, als der von AB? Wieviel Megapixel brauche ich? Welche Speicherkarten sind die besten,
was nehme ich für einen Blitz?
Soll ich jetzt kaufen oder warten? …..<<"


Testberichte, "Experten"-Meinungen, Freunde, Bekannte und Verkaufsberater sorgen auch hier für dasselbe Chaos.
Alle namhaften Hersteller bieten selbst im untersten Preissegment (also in der Einsteigerklasse, wie es oft so schön heisst) eine so gute Leistung, daß es keinen Fehlkauf mehr gibt.
Was Du auf Deiner Suche im Internet sicher feststellen wirst, ist dieses "Marke verteidigen". Und das hat schon ordentlich Potential, Dich zu verunsichern. Seit jeher pflegen die Jünger ihrer Canon, Nikon, Sony, etc. ihr System als das einzigst brauchbare darzustellen und werten alles andere gnadenlos ab. Das gabs bereits vor den Social Media Gruppen und Foren (übrigens häufig der Nährboden vieler Jünger...). Sollte es Dich zu einer Marke hinziehen, aus welchen Gründen auch immer, spricht nichts dagegen, Dich dafür zu entscheiden. Du wirst nicht glücklich, wenn Du eine Nikon kaufst, aber tief im Herzen schon immer eine Canon haben wolltest (oder umgedreht). Und das nur, weil Dich irgendwelche Testergebnisse auf diesen Trip gebracht haben. Nach Kriterien, die Du vielleicht nie berühren wirst in Deiner Fotografie.

Kläre ab, ob Du das Zubehör nutzen kannst, was Dir vorschwebt. Dazu gehören Objektivfilter (Polfilter z.B.), Blitzanschlüsse, Multiblitzanschlüsse, Fernsteuer- und Auslösemöglichkeiten (eventuell als App per Smartphone), vielleicht WLAN, Multiframe, internes HDR, oder aber RAW. Vielleicht hast Du jedoch absolut keine Ambitionen, Stunden vor dem Rechner zu sitzen und per Bildverarbeitungsprogrammen an Deinen Foto-Dateien rumzuschrauben, sprich RAW-Dateien in richtige Fotos zu entwickeln? Dann brauchst Du definitiv kein RAW, auch wenn alle danach schreien. Du siehst, konkreter wird das alles, wenn Du schon etwas besser weisst, was Du brauchst. Das wiederum wirst Du erst dann wissen, wenn Du schon mehr von der Fotografie verstehst und auch schon etwas an Erfahrungswerten sammeln konntest.

Deshalb hat Dir Die Fotoschule ein paar Absätze weiter vorne geraten: 

Zu Beginn brauchst Du keinen Objektiv-Fuhrpark, starte mit dem im Kit angebotenen Objektiv oder besser noch, hol Dir ein Reise-Zoom zum Kamera-Body.

Eine gewisse Hilfe und möglicherweise sogar aufschlussreicher als Testkriterien könnten Produkt-Rezensionen für Dich sein. Andere Käufer einer bestimmten Kamera oder eines Objektivs beschreiben ihre Eindrücke und Erfahrungen damit. Oft zeigt sich in solchen Rezensionen, besonders wenn es mehrere sind, ein ganz anderes Bild, als es Testergebnisse vermuten ließen. Nun sind Rezensionen sicher auch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da es hier gerne zu Manipulationen kommt. Aber mit etwas Routine, kannst Du echte und falsche Kommentare schon ganz gut voneinander trennen.

Wenn Du bei dem eigenen Ausprobieren eines gewissen Wunsch-Objektives im Laden Deines Vertrauens ein lautes Zoomgeräusch wahrgenommen hast und Dich fragst, ob sowas ein K.O.-Kriterium sein könnte, werden Dir fünf Rezensionen genervter Fotofans zum Thema Lautstärke sicher weiterhelfen. Denn die Rezensenten haben Dein Wunschprodukt bereits im Einsatz. Möglicherweise ist das Kriterium Zoom-Lautstärke in diversen Zeitschriften-Tests dagegen gar kein Testpunkt gewesen.

Blaue Stunde in der Speicherstadt


Hamburger Speicherstadt zur Blauen Stunde

“Für so ein Foto braucht man auf jeden Fall eine teure Profiausrüstung, also eine DSLR mit Spezialobjektiv, ein Stativ und besondere Filter”

Nein, brauchst Du nicht.

Dieses Foto entstand in der Hamburger Speicherstadt zur Blauen Stunde mit einer Digicam Panasonic DMC TZ 10 vom Brückengeländer aus.

>> Kamera auf´s Geländer gestellt, Selbstauslöser als Verwackelschutz benutzt, 15 Sekunden Belichtungszeit, ISO 80 und Blende f3,3 <<

Für Dich bedeutet das Festlegen auf eine Marke allerdings auch das Festlegen auf ein Herstellersystem. In der Regel bleibt es nicht bei der Kombination aus einem Objektiv und des Kameragehäuses. Schnell gesellen sich ein Blitz und zahlreiche weitere Objektive hinzu. Da die Herstellersysteme untereinander nicht kompatibel sind, wirst Du zwangsweise bei einer Marke bleiben (sonst musst Du bei einem Kameragehäusewechsel alles neu kaufen).

Egal für welche Kamera Du Dich entscheidest, wirst Du unmittelbar danach hören: "Die hätte ich mir aber nicht gekauft, denn die Kamera des Herstellers XYZ ist viel besser...". Testberichte bestätigen scheinbar die Schwächen Deiner neuen Errungenschaft und mit Deiner langsamen, rauschenden Kamera und den noch schlimmeren randunscharfen, lichtschwachen Objektiven sei gar nichts anzufangen...

Laß Dich nicht verunsichern, auch bei den DSLR´s bewegen sich mögliche festgestellte Schwächen aus Testberichten im nur schwer wahrnehmbaren sichtbaren Bereich. Hinzu kommen grundsätzliche Überlegungen, ob Du z.B. wirklich 10 Bilder pro Sekunde benötigst, wenn Du eigentlich hauptsächlich Landschaften fotografieren willst. Ich selbst fotografiere u.a. noch mit einer Sony Alpha A65 und dem Vor-Vorgängermodell Minolta 5D. Beide sind nicht nur preislich im Low-End und technisch aus der Steinzeit, sondern waren auch seinerzeit in vielen Testberichten eher im unteren Segment eingestuft. Komischerweise spiegeln sich die schlechten Testnoten nicht in meinen Fotografien wider.

Wenn Du eine DSLR kaufst, solltest Du Dich mit den Grundregeln der Fotografie vertraut machen.
Eine DSLR bietet Dir dafür ideale Bedingungen. Alles was Deine DSLR können muß, ist die Steuerung wieviel Licht wie lange durch Dein Objektiv auf den Sensor fällt. Zusätzlich mußt Du lediglich die Möglichkeit haben, Dein Motiv scharf zu stellen. Damit sind wir bereits mit dem Wesentlichen der Fotografie durch: Blende, Verschlusszeit, Schärfe. Und das beherrschen übrigens alle Modelle.

Mehr gab es an antiken analogen Spiegelreflexkameras auch nicht zu regeln. Und mehr brauchst Du grundsätzlich nicht. Jedes Motivprogramm und jede Automatik greift letztlich darauf zurück und stellt einfach nur das Verhältnis dieser Parameter zueinander nach vorgegebenen Programmabläufen automatisch ein. Auch die aktuell so angepriesenen AI (KI) gesteuerten Kameras machen nichts anderes. Durch eine Unmenge angelernter Motivsituationen "erkennt die KI-Automatik intelligent", dass es sich um diese oder jene Lichtsituation handelt und passt die Parameter Blende, Verschlusszeit, ISO, Schärfe und vielleicht sogar die Brennweite zum Erreichen einer gewissen Tiefenwirkung passend an. Diese erwähnte Unmenge angelernter Motivsituationen ist nichts anderes, als der Tipp Nummer Eins für Deinen persönlichen Erfolg: leg los und fotografiere, sammele Deine Erfahrungen! Mit einer gewissen Routine bist Du manuell schneller und wirst auf den Programmautomatik-Komfort gerne verzichten. Stattdessen greifst Du an den entscheidenden Stellen selbst so ein, dass ein einzigartiges Bild entsteht und kein durch KI- Routinen erkanntes typisches Einheitsbrei-Bild.

Deshalb beantworte ich die klassische Email-Frage >> Wenn ich mir die teure High End DSLR kaufe, macht die dann bessere Bilder? << immer mit "Nein". Die Kamera macht nicht die besseren Bilder, sondern Du. Nur wenn Du die fotografischen Grundregeln kennst, kannst Du mit einer technisch besser gefertigten DSLR mehr rausholen. Dabei bleibt es fraglich, ob Du das nicht auch mit Deiner technisch schlechteren DSLR genauso hinbekommst. Deine "fotografische Handschrift" wird nachhaltig andere Ergebnisse sichtbar machen, als marginale Qualitätsunterschiede verschiedener Kameramodelle. Für bessere Fotos kannst Du Dir die Investition in eine teurere Kamera sparen. Das heisst aber nicht, dass Dich eine besser ausgestattete Kamera nicht weiter bringt; aber eben erst zu einem Zeitpunkt, an dem Du wirklich verstehst, was Du verändern willst und was in der Kamera eigentlich passiert.



Oben siehst Du die fertige Version, nachdem ich das Foto von stürzenden Linien befreit, per Graymixer in schwarzweiß umgewandelt, mit HDR verfeinert und von stürzenden Linien befreit habe.

Links ist das Original aus der DSLR (Minolta 5D).

Selbst aus scheinbar unbrauchbaren und wenig aussagefähigen Fotografien lassen sich noch interessante Bilder machen...

Pro und Contra DSLR




Pro DSLR

-> Die Möglichkeit Objektive zu wechseln und auch Spezialobjektive verwenden zu können
-> Umfangreiches Zusatzzubehör kann verwendet werden (Blitzgeräte, Studioblitzanlagen, Fernauslöser, Timer etc.)
-> Großer fotografischer Spielraum durch umfangreiche Einstellmöglichkeiten, insbesondere manuelle Beeinflussung der Belichtung und Schärfe
-> Echtbildsucher (Du siehst hell und deutlich, was Du fotografierst), der auch manuelles Scharfstellen ermöglicht
-> Das große Gehäuse liegt fest in der Hand und gibt Raum für große Bild-Sensoren (bessere Auflösung, weniger Rauschen, mehr kreative Schärfentiefe-Beeinflussungen möglich), Leistungsakkus und notwendige Elektronik
-> Schneller Autofokus, lichtstarke Objektive die Sonderaufgaben (Available Light, Konzertfotografie, offene Blende mit geringster Schärfentiefe im Portraitbereich) ermöglichen.

Contra DSLR

-> Bei älteren DSLR´s keine Bildvorbetrachtung auf dem Monitor möglich (weil ja der Spiegel das einfallende Licht in den optischen Sucher umlenkt und der Sensor, wie damals der Film, im Dunkeln liegt)
-> Groß, schwer (insbesondere mit Objektiven), klobig und im Verhältnis zu guten Bridgekameras teuer
-> Wer keine bestehende Ausrüstung besitzt, die man an der neuen DSLR weiternutzen kann, muss teure Objektive und Zubehör kaufen 
-> Erhöhte Staubempfindlichkeit im Inneren des SLR-Gehäuses und somit Verschmutzen des Bildsensors
-> Fotofan-Frischlinge und Digicam / Smartphone-Umsteiger sind häufig überfordert (Bedienung, Schärfe einstellen, Belichtung)

Am Weißensee nahe Pfronten


Am Weißensee bei Pfronten

Rund um den schönen Weißensee führt ein Wanderweg, der an manchen Stellen (am Südufer) durch freiliegende Wurzel der kräftigen Bäume seine Tücken hat. Fotografisch gibt die Gegend viel her und ist reich an Motiven. 

Da es herausfordernde Lichtverhältnisse gibt, die Bereiche in tiefen Schatten und dann wieder im hellen Sonnenschein für Dich bereithalten, lohnt sich der Einsatz einer DSLR. Hier kannst Du zudem die ganze Bandbreite Deines Zooms zum Einsatz bringen. 

Dieses Foto entstand als HDR-Foto aus 5 Einzelbildern, sonst wäre der Baum und die Bank schwarz im Schatten versunken.

“Wie sieht die perfekte DSLR- Ausrüstung aus, welche Filter soll ich alle kaufen?”



Welche Objektive und welches Zubehör brauche ich?

Zu Beginn ist hier weniger eher mehr. Eine gute Allroundkombination ist eine DSLR mit einem 18-200mm Zoom. Der Brennweitenbereich deckt alle relevanten Einsatzgebiete neuer DSLR- Piloten ab und ermöglicht das Verzichten auf ständige Objektivwechsel plus Schlepperei. Filter und weiteres Systemzubehör, wie spezielle Objektive sollten vorerst mal auf die Warteliste. Wenn Du mit allem auf einmal anfangen willst, dabei aber nicht so recht weißt, was da eigentlich alles so im Hintergrund passiert, kommen höchstens ein paar Glückstreffer dabei raus. Entweder zweifelst Du an der Kamera ("...die macht schlechte Fotos"), oder an Deinem Können ("...ich rall das alles nicht, hätte ich´s doch nicht gemacht und mir lieber ´ne neue Spielekonsole gekauft"), was beides vermeidbar gewesen wäre.

Eine standardgemäße DSLR Ausrüstung könnte neben der Kamera folgendes Zubehör umfassen:

- Objektive, die den Bereich von 18-200mm abdecken, ideal ist ein Zoom 18-200, dann brauchst Du nicht zu wechseln
- ergänzend ein lichtstarkes Normalobjektiv und ein stärkeres Tele (300mm) bzw. gleich ein 18-270mm
- Polfilter
- ggf. ein externer Systemblitz, sofern Du häufig in großen Räumen fotografierst & für´s indirekte Blitzen
- Stativ (geht auch ein kleines)
- zwei 64GB- Speicherkarten
- Zweitakku
- leichte praktische Kameratasche bzw. Kamera-Rucksack

Und etwas plump ausgedrückt:
wenn Du bereits tiefer in die DSLR- Fotografie eingestiegen bist und dabei Deine Lieblings-Foto-Bereiche entdeckt hast, wirst Du automatisch und zusätzlich ganz sicher wissen, was Dir an Zubehör noch ganz speziell fehlt...

"Kann ich alte analoge Objektive an einer neuen DSLR nutzen?"



Verwendbarkeit vorhandener analoger Objektive....

Sofern der Objektivanschluss (das Bajonett) systembedingt passt, kannst Du die Objektive Deiner bisherigen Analog-SLR auch an der DSLR benutzen. Viele Fotofans, wie Tante Gerti zum Beispiel, ersteigern im Internet gut erhaltene Schätzchen und wollen dann loslegen.

Bei Sony passen beispielsweise alle Objektive der analogen Minolta AF- Serie (Dynax-Reihe). Minolta war der Vorgänger der Sony-DSLR-Kameras. Entsprechend gilt das auch für Nikon, Canon usw. Wenn Du bisher gute Objektive eingesetzt hast, werden sie auch an der digitalen SLR der ersten Generationen gute Ergebnisse erzielen. Die Anforderungen an die Linsen sind sensorbedingt noch nicht so hoch, wie die aktuellen DSLR mit über 24 Megapixel. Die Hersteller bieten auf die speziellen optischen Anforderungen der Sensoren abgestimmte "digitale" Objektive an, doch sind sie für einfache DSLR nicht zwingend nötig, wenn Du gute analoge Objektive bereits besitzt.

Wenn Du ganz neu einsteigst, solltest Du auf digital abgestimmte Objektive setzen und keine vermeintlichen analogen
Objektiv-Schnäppchen auf dem Flohmarkt oder im Internet ersteigern. Die digitalen Objektive sind speziell auf die kleineren Bild-Sensoren der DSLR abgestimmt. Die meisten DSLR besitzen heutzutage einen, verglichen mit dem 24x36mm-Maß des Negativfilmes, kleineren Sensor und benötigen daher Objektive, die diesen Bereich optimal bedienen.

Da es zunehmend DSLR mit Vollformat-Sensoren (die haben dieselbe Größe, wie seinerzeit der Film) gibt, wirst Du möglicherweise in ein paar Jahren beim nächsten Kamerakauf mit den speziell auf kleinere Sensoren berechneten Objektiven nichts mehr anfangen können. Die sind nicht kompatibel zum Vollformat. Die “alten” analogen Objektive jedoch schon, zumindest was das Format angeht. Die allermeisten Objektive erfüllen jedoch nicht die hohen Qualitätsanforderungen dieser digitalen Boliden. Da scheitern teilweise sogar die speziellen digitalen Vollformatobjektive und lassen vorhandene Möglichkeiten des Sensors liegen. Solltest Du diesen Weg einschlagen wollen (neue Vollformat-DSLR mit alten analogen Objektiven nutzen), empfehle ich Dir ein paar eigene intensive Tests, um sicher zu gehen, dass Deine Objektive aus der Hightech-DSLR nicht ein Gerät zweiter Klasse machen.

Vermutlich wird es in den nächsten Jahren so weitergehen dass man mit jedem Technologiesprung seitens der DSLR- Gehäuse zwangsläufig auch neue Objektive kaufen muss. Das Weiternutzen der bestehenden Ausrüstung wird immer mehr in den Hintergrund treten.

Viele Fotofans haben mir zu diesem Thema “Weiternutzen vorhandener Objektive an DSLR der ersten Generationen” bereits diverse bestätigende Emails gesendet.
Fazit:
keine Einschränkungen bei der Verwendung analoger Objektive im normalen sichtbaren Gebrauch. Gleiches gilt für UV- Filter (mehrschichtvergütet), Polfilter (sofern zirkular) und Telekonverter.

Allen Fotofans, die mit den aktuellen Angeboten der Kamerahersteller liebäugeln, kann ich nur empfehlen, sich direkt ein passendes neues Objektiv mit zur Kamera zu kaufen und die alten Objektive im Schrank zu lassen. Nur damit wirst Du das letzte Quäntchen an Qualität aus der neuen Kamera herausholen.

Bei der Gelegenheit gleich noch ein Tipp:
hol Dir von Beginn an ein “vernünftiges” Objektiv und nimm Abstand von den mitangebotenen Kitobjektiven. Leider sind die bei verschiedenen Herstellern von eher bescheidener Qualität und dienen vermutlich nur dazu, das Kamerabajonett vor Staub zu schützen. Für ein paar Euro mehr bekommst Du bereits deutlich bessere Objektive, die Dir langfristig mehr Freude bereiten.

"Ist es wichtig, ob meine neue Kamera RAW und HDR kann?"


Ja und nein. Wenn Du Dir eine Kamera kaufst, um einfach nur ein paar Urlaubserinnerungen und Familienfotos zu schießen, brauchst Du kein RAW. Wenn Du Dein Hobby namens Fotografie intensiver betreiben möchtest, sollte Deine Kamera das RAW-Format beherrschen. Alle DSLR bieten RAW als Auswahl an, im Kompaktsektor sieht das etwas dürftiger aus. Das RAW-Format ist die unveränderte Bilddatei, die ohne Nachschärfungen, Korrekturen und Speicherverlusten als digitales Negativ alle weiteren Verarbeitungen am Rechner zur Verfügung stellt. Das ist das Maximum an digitaler Bildvorlage, was Du qualitativ aus Deiner Kamera holst.

HDR ist dagegen eine kontrastausgleichende nachträgliche Bildbearbeitung, die Du im Grunde mit jeder Kamera realisieren kannst. Beste Ergebnisse erzielst Du allerdings mit RAW-Dateien als Vorlage. So gesehen ist das RAW-Format als Feature ein Muss, kamerainternes HDR ist nicht zwingend notwendig. Wenn es Deine Kamera jedoch anbietet (und beherrscht), nimmt Dir das in bestimmten Fällen deutlich Arbeit ab, weil eine Nachbearbeitung überflüssig wird. Fast alle neuen Kameras bieten Dir diesen Menüpunkt als Standard an, in Smartphones geht es zum Teil so weit, dass Du den Kontrastausgleich gar nicht mehr abschalten kannst.

"Soll ich eine Vollformat-Kamera kaufen?"

Du besitzt schon eine DSLR (vermutlich der ersten Generationen) und bist unschlüssig bezüglich eines Umstiegs auf ´ne schöne Neue? Mehr Megapixel auch im DSLR- Sektor?

Oder Dein Start in die Fotografie führt Dich gefühlt direkt zum Vollformat?

Einen wirklichen Schub in Sachen Bildqualität, Nachtaufnahmetauglichkeit und Gesamt-Performance bringt Dir der Umstieg auf eine Vollformat- DSLR, wenn Du bisher mit einer APS-C der ersten Generationen fotografiert hast. Hier entspricht der Sensor dem Kleinbildformat aus analogen Zeiten und die Pixel haben genügend Platz, was extrem niedrige Rauschwerte ergibt (ISO 12800 und höher eröffnen ganz neue fotografische Einsatzfelder). Leider sind derartige Kameras momentan zwar nicht mehr im Luxusgüter-Preissegment, aber im Verhältnis zu APS-C-DSLR noch recht teuer. Du solltest dabei nicht vergessen, dass mit der Kamera die Anschaffung passender Objektive einhergeht. 

Parallel ist die Entwicklung neuer Sensoren im APS-C Bereich ebenfalls fortgeschritten, dass der Abstand zur Qualität der Vollformate im wirklich sichtbaren Bereich nicht so krass ist, wie Du es möglicherweise vermutest. Letztlich ist es eher eine Frage des Geldes, des wirklich speziellen Einsatzbereiches über die Grenzen der APS-C-Kameras hinaus und eine Frage des persönlichen Wohlfühlens. 

Du machst damit auf jeden Fall nichts falsch, wirst die Möglichkeiten der Vollformat-Kamera in Deinen Anfängen sicher nicht ausschöpfen können. 

"Ralfonso, bitte nochmal ausführlicher, damit ich es verstehe.
Was muss eine DSLR haben?"


Tja, was muss ein Auto haben....?

Was war an einer analogen SLR wichtig, das ist es auch an einer digitalen Spiegelreflex. Eben das, was für Dich wichtig ist. Das ist wirklich der alles entscheidende Faktor. Ich kann es nur nochmal sagen, lass Dich nicht verunsichern durch die Sachen, die Du zu Deiner Wunschkamera im Web oder der Zeitung liest. 

Ein paar Tipps, was ich meine:
 
ob der Serienbildmodus 3, 6 oder 12 Bilder pro Sekunde schafft, könnte für Dich wichtig sein. Oder eben absolut unwichtig, wenn Du ihn nicht nutzt. Gleiches gilt für Programmautomatiken mit Portrait-, Sport-, Sonnenuntergangsprogrammautomatik.
Wichtig bei einer DSLR ist die Möglichkeit manueller Eingriffsmöglichkeit auf alle Funktionen, wie Zeit und Blende, Schärfe, Blitzsteuerung und Weißabgleich. Eine allgemeine Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik und manuelle Einstellung gehören ohnehin zur Standard-Ausstattung aller namhafter Hersteller.

Die Akku-Leistung liegt in so einem Bereich, dass es fast egal ist, ob man nun 250 oder 450 Fotos mit einer Ladung schafft, denn wichtig bleibt der volle Zweitakku in der Kameratasche.

16, 24, 48 Megapixel, na ja....
6 Megapixel reichen locker für Ausdrucke im DIN A3 Format (30X45cm). Wie oft Du Fotos im Posterbereich anfertigst, kannst nur Du wissen. Wenn es nicht Dein Fotoschwerpunkt ist, brauchst Du selbst keine 10 Megapixel (wobei alle momentan erhältlichen Modelle mindestens 16 Megapixel schaffen). Ganz im Gegenteil, das Handling solch großer Dateien erfordert entsprechendes Zubehör, wie große und schnelle Speicherkarten, viel RAM und Rechenpower im heimischen Rechner zur digitalen Weiterverarbeitung und zur späteren Archivierung. Andererseits bringt Dir ein hochauflösender Sensor den Vorteil nachträglicher Bildvergrößerungen am Rechner, was ein kleiner Sensor nicht schafft. Schau mal hier, was mit 24 Megapixel möglich ist (klickst Du HIER).

Ein viel diskutierter Faktor ist das Rauschverhalten einer DSLR. Wenn Du ganz normal fotografierst (normal heisst, Du lässt Dir dann und wann mal ein paar Farbbilder bis maximal 18x24 cm abziehen, gestaltest mal ein Fotobuch, postest in Social Media und schaust Dir Deine Fotos auf dem PC oder Fernseher an) wirst Du mit dem Thema Bildrauschen gar nichts zu tun haben. Erst wenn Du 10-fache Vergrößerungen vornehmlich aus Schattenbereichen Deiner digitalen Fotos anfertigst, wird es vielleicht ein Thema. Diverse Magazine und Testlabore geben Aufschluss über das Rauschverhalten der unterschiedlichen Modelle.

Schau Dir die Tests an und zieh Deine eigenen Schlüsse daraus.
Viele meiner Fotos in der Digital-Fotogalerie entstanden mit als Rauscher verschrieenen (schreibt man das so...?)
Casio Exilim EX-V7, Canon Powershot S20, Minolta Dynax 5D, Sony Alpha 200 und sogar mit meinem damaligen Foto-Handy k800i (!) und Aino. Ich finde nicht, daß irgendwo das Thema Rauschen auch nur ansatzweise ein Foto schmälert (wenn es überhaupt mal sichtbar ist)....

Zur Grundausstattung habe ich schon weiter vorne alles aufgezählt, so wird wohl das entscheiden, was man aus den guten alten analogen SLR- Zeiten kennt: Nikon ist die Beste, nein Canon ist die Beste, nein Sony, nein Panasonic, nein.........

Nimm sie in die Hand und fühle, dann entscheide (wenn es nicht Dein Geldbeutel für Dich macht).

"Es gibt so viele technische Abkürzungen und Ausstattungsmerkmale"


"Die meisten davon verstehe ich nicht und verunsichern mich. Kannst Du die so erklären, damit ich besser überlegen kann, was für mich davon wichtig ist?"

Echtbildsucher
Bei Spiegelreflexkameras zeigt der Sucher einen durch Spiegel ermöglichten Blick durch´s Objektiv auf Dein Motiv. Im Gegensatz dazu gibt es den elektronischen Sucher.

Elektronischer Sucher
Den gibt es bei vielen Kompaktkameras (Bridge, Prosumer), zunehmend auch im DSLR-Sektor. Streng genommen ist eine DSLR mit elektronischem Sucher keine DSLR, sondern eine Systemkamera. Das optische Bild wird hier nicht mehr über einen Spiegel in den Sucher umgelenkt, sondern über den Bildsensor als Mini-Bildschirm im Sucher dargestellt. Das hat als Vorteil, dass Du das Bild so siehst, wie es auf dem fertigen Foto erscheinen wird (mit allen evtl. vorhandenen Fehlern wie z.B. Farbstichen) und Du direkt korrigierend eingreifen kannst. Der Nachteil ist das mehr oder weniger echt wirkende künstliche Bild der Realität, was in meinen Augen ein Echtbild immer noch nicht ersetzen kann (was sicher subjektiv ist und für Dich anders wirken mag).

PASM
Das ist die Abkürzung für einen Programmstandard, den jede DSLR mitbringt.

P = Programmautomatik, die Kamera steuert die Verschlusszeit und Blende automatisch
A = Zeitautomatik, Du wählst die Blende vor und die Kamera steuert die dazu passende Verschlusszeit automatisch (Halbautomatik)
S = Blendenautomatik, Du wählst die Verschlusszeit vor und die Kamera steuert die dazu passende Blende automatisch (Halbautomatik)
M = Manuelle Einstellung, Du wählst die Blende und Verschlusszeit manuell. Die Kamera gibt Empfehlungen, passt aber nichts an.

Motivprogramme
Eine Reihe an automatischen Abläufen, die die Kamera je nach Situation selbst wählt, oder von Dir voreingestellt werden. Hauptsächlich im Bereich der Digitalkameras und Smartphones anzutreffen. Im DSLR- und Systemkamera- Sektor gibt es inzwischen immer mehr, die Du nach dem Verstehen der grundlegenden Regeln der Fotografie bezüglich der richtigen Belichtung nicht brauchst. Neu sind alle Programm-Routinen rund um die KI, die noch genauer vermeintlich erkannte Motivsituationen entsprechend einordnen und dafür typischerweise als passend eingestufte Einstellungen vornehmen.

Serienbilder
Gibt an, wieviele Bilder Deine Kamera bei durchgedrücktem Auslöser hintereinander weg aufnehmen kann. Diese Funktion könntest Du für Sportaufnahmen nutzen, um mehrere Sequenzen einer Bewegung einzufrieren. Aber auch bei Portraits wirst Du so jede Regung festhalten. Teure DSLR schaffen bis zu 12 Bilder pro Sekunde, die günstigeren ca. 3 Bilder. Wenn Du nicht ständig diese Funktion brauchst, spielt es für Dich eine untergeordnete Rolle.

HD-Video-Funktion
Vor ein paar Jahren waren DSLR zum fotografieren da, heute bieten sie Dir die Möglichkeit HD- oder 4K- Videos zu drehen. Diese Funktion ist bei den meisten Kompaktkameras ebenfalls enthalten und wohl deshalb auch im DSLR-Segment eingezogen. Wenn Du nicht filmen möchtest, kannst Du Dir diese Funktion sparen.

Teildurchlässige Spiegeltechnologie
Bei diesen DSLR-Modellen schwingt der Spiegel beim Auslösen nicht mehr hoch, sondern bleibt starr. Er lässt Licht durch und spiegelt gleichzeitig, was einen schnelleren Autofokus ermöglicht. Die Gehäuse können durch die fehlende Mechanik kleiner und leichter werden, außerdem schaffen Kameras mit dieser Technologie mehr Serienbilder. Ebenso minimiert sich der Verschleiß.

DRO (Dynamic Range Optimizer, Aktive D-Lighting)
Dabei wird der Helligkeitsbereich des Fotos erweitert, indem die dunklen Stellen aufgehellt werden und somit nicht schwarz absaufen. Hierfür wird nur ein Foto benötigt. Im Gegensatz dazu gibt es die oben bereits erwähnte HDR-Funktion. Beim High Dynamik Range brauchst Du 3 Fotos. Diese werden mit einem einstellbaren Belichtungsunterschied hintereinander geschossen und ineinander zu einem Bild verrechnet. Dadurch wird erreicht dass die hellen Partien des dunkelsten Bildes und dunklen Partien des hellsten Bildes noch sichtbar sind. Der Effekt ist dem DRO ähnlich, nur viel stärker.

Multiframe Rauschunterdrückung
Die Kamera schießt dabei 6 Bilder kurz hintereinander und verrechnet diese dann zu einem Bild. Das Rauschen, das in jedem Bild anders ist, verschwindet dabei weitestgehend, der Bildinhalt bleibt. Kleine Verwackler werden durch die Kamera ausgeglichen.

Am Weststrand

Dieses Foto entstand am schönen Weststrand bei Ahrenshoop an der Ostseeküste.
Als Kamera nutzte ich eine Panasonic DMC-TZ10 (auf Stativ) und hielt einen Graufilter vor das Objektiv, um eine lange Verschlusszeit zu erzielen. So wurde das Dünengras, die Baumkronen und das Meer verwischt dargestellt (es war ziemlich windig).
Du siehst, man kann sich auch mit Digitalkameras behelfen, wenn man die Idee und den Willen hat. Einfacher wäre es in der Tat gewesen, eine DSLR mit Filtergewinde am Objektiv zu nutzen. Das hätte mir das Improvisieren erspart, das Ergebnis wäre vermutlich gleich gewesen. Es ist immer die Frage, was Dir zum Umsetzen Deiner Ideen aktuell zur Verfügung steht (sprich welche Kamera). Ich war trotzdem froh, während meiner 19-Kilometer-Strandwanderung rund um den Darß keine DSLR-Ausrüstung schleppen zu müssen. Das oben erwähnte Stativ war übrigens eine weitere Wurzel, die im Sand lag und eine ideale Ablagefläche für die Kamera darstellte.

Antishake-DSP (Gegenschüttel-Digitaler Signal Prozessor)

Manuelle und digitale Bildstabilisierung, auch Shake-Control genannt


Falls Dich Tante Gerti fragt, was denn so ein Dingen eigentlich macht, dann sagst Du ihr genau das:

der gegenschüttelt die digitalen Signale.

Der lichtempfindliche Sensor ist im Falle einer mechanischen Bildstabilisierung beweglich gelagert, erkennt Dein zittriges Kameragewackel und gleicht Dein Wackeln durch Gegenbewegungen des Bildsensors aus. Klingt verrückt, klappt aber.
Ich bin davon begeistert.

Ich habe mich immer geärgert, dass ich bei längeren Belichtungszeiten im Available-Light-Bereich (ja, ich hasse den Blitz) allzu oft meine Fotos verwackelt habe. Gleiches gilt für Fotos mit Tele.
Die Antishake-Funktion der Sony Alpha (Steady Shot genannt) gibt mir locker drei Belichtungsstufen mehr! Fotos in der Dämmerung und während der Blauen Stunde gelingen mir mit lichtstarkem Normalobjektiv nun ohne Stativ aus der Hand. Und auch sonst unterstützt es mich "Wackelkopp" ordentlich. Eine empfehlenswerte Sonderausstattung, die ich persönlich nicht mehr missen möchte.

Es gibt für andere Hersteller (Canon, Nikon etc.) entsprechend korrigierte Objektive (auch von Zubehörfirmen, wie Sigma oder Tamron), die ein Shake-Control im Objektiv verbaut haben. Damit erreichst Du vergleichbare Werte. Allerdings muss jedes Deiner Objektive auch damit ausgestattet sein, was ein zusätzlicher Kostenfaktor ist.
Ebenso sind besonders in jüngster Zeit diverse elektronische Bildstabilisatoren in fast allen Kamera-Technologien als
Standard-Feature integriert (sogar in Smartphones). Auch diese Versionen arbeiten effektiv und geben Dir ein paar Belichtungsstufen Reserve.


Fotofan Dirk hat mich daran erinnert, eine wichtige Begebenheit bitte zu erwähnen:

Die Bildstabilisatoren (mechanisch, wie elektronisch) gleichen die Bewegungen der Kamera (durch unruhiges Halten und Zittern) aus, nicht die Bewegungen Deines Motivs. Darum funktionieren sie nur dann vernünftig wenn das Objekt still hält. Sonst ist zwar die feste Umgebung scharf, aber das bewegte Objekt verwischt. Von daher musst Du trotz Wackeldackel in jeder Situation genau überlegen, ob Du Dich auf ihn verlassen kannst oder doch an den klassischen Stellschrauben zu drehen hast:

- für mehr Licht sorgen (eventuell Blitz)
- die ISO hochdrehen (auch wenn dann Rauschen sichtbar wird)
- besonders auf die Totpunkte in der Bewegung des Objektes achten und dann auslösen
- mit dem verwischt sein leben (was durchaus als Stilmittel einsetzbar ist)
- mitschwenken (wenn es eine passende Bewegung ist)
- aufs Bild verzichten

Selbst Menschen in normalen Situation, die scheinbar still halten, machen immer Mikrobewegungen. Von daher braucht man mindestens 1/30 Sekunden bei manchen Menschen sogar 1/60 oder ein 1/100 sec.


Fotofan Dieter grübelt über das Zusammenspiel von Stativ und Bildstabi:

"ich hoffe ich störe nicht. Mich bewegt eine Frage und zwar habe ich gelesen, dass bei Einsatz eines Stativs der Bildstabilisator am Objektiv auf "off" gestellt werden soll. Mir erschließt sich nicht der Sinn, da eine z.B. längere Belichtungszeit beim Stativ keine Rolle spielt. Hast du eine Erklärung für mich?"

Ja, die habe ich und habe Dieter folgendes geschrieben:

Hallo Dieter,
die elektronische Steuerung des Bildstabilisators ist im Grunde darauf getrimmt, dass es immer kleinste Bewegungen der Kamera gibt. Steht sie auf dem Stativ absolut still, kann es sein, dass der Bildstabilisator selbst dafür sorgt, Bildfehler zu produzieren; das Bild quasi elektronisch verwackelt. Darum sollte er beim Stativeinsatz ausgeschaltet werden.

Ich habe derlei Effekte allerdings noch bei keiner meiner Kameras festgestellt und habe ihn auch bei Langzeitbelichtungen auf dem Stativ (oder Naturstativ) immer eingeschaltet.

“Ich habe eine neue Spiegelreflex und will jetzt alles manuell einstellen und nutze dafür das Histogramm; hat mir mein Bekannter gesagt, soll ich so machen”

Na dann hau ihm mal ordentlich einen drüber.
Als Anfänger mit einer neuen Kamera solltest Du ganz einfach erstmal anfangen. Das heisst, nutze ruhig die Programmautomatik und lass die Kamera alles einstellen. Mach Dich erstmal mit den Motiven, dem Zoomen, Motiv auf dem Bildschirm betrachten und ruhigem verwacklungsfreien Auslösen vertraut. Sammele schöne Fotos, gestalte vielleicht ab und zu mal ein Bild. Beobachte Deine Kamera, was sie anders macht, wenn Du zum Beispiel das Nachtszenemotivprogramm wählst. Erst wenn du damit etwas sicherer geworden bist, solltest Du Dich tiefer in die Vorgänge beim Fotografieren wagen. Zuviel Halbwissen oder Unwissen mit manuellen Eingriffen bringt Dich nicht vorwärts, sondern wirkt eher entmutigend, zumindest aber verwirrend. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du gänzlich unter- oder überbelichtete Fotos bekommst ist sehr hoch.

Letztendlich wirst Du einfach unsicher; womit wir ja wieder beim Thema sind....

“Richtet sich Die Fotoschule nicht nur an Fotoneulinge, wo finde ich spezielleres Wissen?”

Das stimmt so nicht.
Die Fotoschule versucht lediglich den verschleierten Mythos rund um die Fotografie einfach und verständlich darzustellen.

Mehr als das, was Du in der Fotoschule lernen kannst, brauchst Du nicht. Das hört sich etwas vermessen an, ist aber so nicht gemeint. Gemeint ist, dass Du jede Beispiel-Situation (Konzertfotos, Nachtaufnahmen, Hochzeitsfotos.....etc....) wieder auf Blende, Verschlusszeit und Schärfe runterbrechen kannst.

ISO, HDR und RAW hören sich dolle an, stellen aber lediglich einfache digital-spezifische Besonderheiten dar, die Du kennen solltest. Viel mehr aber auch nicht. Histogramme sind sicherlich aussagekräftig; um gute Bilder zu fotografieren, brauchst Du sie nicht. Was sicher ein Reibungspunkt sein wird, ist mein spezieller Umgang mit dem Medium Fotografie. Schon so mancher Fotofan hat seinen Unmut geäussert, daß ich den künstlerischen Aspekt zu wenig betrachte, in dem ich plumpe Beispiele von Tante Gerti bringe. Ich finde, die Themen der Fotoschule werden nicht dadurch laienhaft, weil ich sie einfach und simpel erkläre. Wer nach dem Verstehen der Grundlagen des Fotografierens weiterkommen will, schafft das nur durchs Fotografieren selbst. Denn soviel gibt das theoretische Medium Fotografie eigentlich gar nicht her...

"Es gibt Digitalkameras, die sehen genauso aus, wie eine DSLR. Wo ist denn eigentlich der Hauptunterschied?"


Auch dazu gibt es in der Fotoschule bereits eine spezielle Rubrik inklusive einer Gegenüberstellung der einzelnen Vor- und Nachteile.

Der Hauptunterschied liegt im fest geschlossenem System der Digitalkameras (heißen sie nun Prosumer, Bridge oder Kompaktkamera). Du kannst daran keine Objektive wechseln und nur sehr bedingt Zubehör nutzen. Manche Kompaktkameras haben einen Blitzschuh zur Aufnahme eines externen Blitzes. Dafür gibt es ein fest verbautes und ideal auf den Bildsensor abgestimmtes Zoomobjektiv, das einen sehr großen Brennweitenbereich vom Weitwinkel bis zum starken Tele umfasst.

In der Flexibilität liegt die Stärke der DSLR, die dem Fotofan alle Freiheiten lässt, die Kameraausrüstung speziell auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen. Das kostet allerdings zusätzliches Geld, oft sind die Objektive nicht ideal auf den Bildsensor abgestimmt und alles zusammen wiegt schnell ein paar Kilos. So gesehen ist eine Kompaktkamera ein gut abgestimmtes Komplett-Rundum-Paket, was aber eben begrenzt ist. Die DSLR ist ein offenes und flexibles System.

Der zweite Hauptunterschied ist ein, bedingt durch die Größe des Bildsensors und Lage des Objektivs hervorgerufener, unterschiedlich zu erreichender Schärfentiefe-Grad. Kompaktkameras haben einen deutlich höheren Schärfentiefe-Bereich, der einerseits auf den Fotos in der Regel immer alles scharf werden lässt, andererseits aber ein sehr entscheidendes kreatives Gestaltungsmittel damit unterbindet. Die geschickt eingesetzte Schärfentiefe ist in vielen Fotos das Highlight, z.B. Portraits mit unscharfem Hintergrund.

Der dritte Hauptunterschied ist der fehlende Echtbildsucher. Bei vielen Digicams gibt es lediglich das Display, bei manchen einen elektronischen Sucher (also kein “echtes” Bild). Die DSLR hat in der Regel einen Echtbildsucher, wobei zunehmend Modelle mit elektronischem Sucher auf den Markt kommen.

"Die Testergebnisse bescheinigen dem iPhone und anderen Highend-Smartphones Top-Bildergebnisse. Soll ich mir anstatt einer Digicam lieber ein Smartphone der aktuellen Generation kaufen?"

Auch hier solltest Du überlegen, welchen fotografischen Weg Du nehmen möchtest. Die Fotos des iPhones sind bei strahlendem Sonnenschein für Landschaftsaufnahmen von recht guter Qualität. Auch die anfänglichen Probleme, bei schwierigeren Lichtverhältnissen in der Qualität deutlich nachzulassen, sind inzwischen Schnee von gestern. Dank vieler interner automatisch gesteuerter Rechenabläufe gelingen Dir selbst im Kerzenschein mit einem einfachen und fotografisch unwissenden Touch aufs Display Fotos, die Du mit einer DSLR erstmal so umsetzen musst. Das gilt ebenso für das Thema Bildrauschen (wegen Mini-Sensoren) und fehlendem optischen Zoom. Auch hier ist die Kamera in dem Telefon eine sehr leistungsfähige Kamera geworden. Allerdings getrübt durch das wahnsinnig schlechte Image bedingt durch Millionen ungeübter Nutzer, die mit einfach geknipsten optischen Bildsalat dafür sorgten und sorgen, dass Smartphone-Fotos synonym für minderwertige Fotos stehen. Das ist definitiv nicht so, aber eben ein Image, das dafür sorgt, dass Du als Fotograf mit iPhone oder Smartphone nicht wertgeschätzt und ernst genommen wirst. Als Alternative zur normalen Digitalkamera ist das iPhone ebenbürtig und Du kannst Dir den Kauf der Digicam sparen.

Für intensivere Exkurse in die Tiefen der Fotografie reicht ein Smartphone als Kamera nicht mehr aus, da sind DSLR (und vergleichbare SLT etc.) besser geeignet. Als Zweitkamera zur DSLR und als Immer-Dabei-Kamera, ist das Smartphone eine echte Alternative zur Digicam.

In Pfronten


                         Manche Motive musst Du entdecken und andere Motive entstehen erst durch Deine Idee und bewusste Bildgestaltung. Dieser Baum samt Bank stand recht abseits vom Weg schon ziemlich weit auf der Wiese. Wie es im Allgäu typisch ist, sind die Wiesen endlos groß und so stach dieser Baum auch nicht sonderlich hervor. Ich bin einige Male an ihm vorbeigegangen, bis ich ein Motiv darin sah. Allerdings eins mit etwas Nachhilfe. Ich brauchte mein Tele, um den Breitenberg im Hintergrund optisch etwas heranholen zu können. Ein Weitwinkel oder Normalobjektiv hätte den Baum als verlorenes Bäumchen auf ´ner Riesenwiese werden lassen; was auch nicht ganz so weit weg von der Realität war.

Drei Tage in Folge war das Wetter nicht so, dass ich "mein Bild" bekommen sollte, aber dann endlich riss es etwas auf und ich habe es umgesetzt. Übrigens, aus fotografischer Sicht, nicht ganz echt. Du kannst es erkennen, die Wiese fällt stark von rechts vom Berg her nach links zum Tal ab. Der Baum stand darauf schon recht schief und die Bank auch, man konnte da nicht drauf sitzen. Zuerst hatte ich das Bild als Original so, wie es auch vor Ort war, schief fotografiert. Leider wirkte das auf dem Bild so, dass ich wohl beim fotografieren etwas zu tief ins Glas schaute und mein Gleichgewichtssinn Schlagseite bekommen hat...  

"Wenn ich im Elektronikmarkt stehe, werde ich immer total erschlagen von dem Angebot und stehe wie Ochs vor´m Berge. Die Beratung hilft mir meistens auch nicht."


Das kenne ich aus eigener Erfahrung und amüsiere mich immer insgeheim, wenn ich dort neben mir die Fragen ahnungsloser Käufer höre: “Ist die denn auch gut? Braucht man denn sowas? Ja was fotografiere ich? So draußen und so und im Urlaub.” Als nächstes darf man eine Kamera in die Hand nehmen, die an kleinen Kabeln hängt und in der Regel nicht geladen ist. Dann folgt das fragende Lesen der spärlichen Infoblättchen darüber und die Erkenntnis, hier wohl nicht wirklich weiterzukommen.

Andere Kaufwillige googeln durchs halbe Internet und kennen jedes technische Feature der vermeintlich besten Kamera, haben sie aber noch nie in den Händen gehalten. Und das ist ein ganz entscheidendes Kriterium Deiner neuen Kamera: passt sie in Deine Hand?
Mit der Webseite des günstigsten Angebotes (vermutlich ein Händler in China oder Uruguay) im Kopf geht es dann wieder in den Elektronikbaumarkt zum Angucken und Anpacken. Danach wird per Smartphone noch im Laden direkt in China bestellt; man braucht ja im nächsten Step Erlebnisse für´s Forum...

Mach es lieber so:
informiere Dich, was für Dich in Frage kommen könnte. Dein Besuch in der Fotoschule geht bereits in die richtige Richtung. Du hast bereits gelesen, aber trotzdem nochmal: Gespräche mit fotoerfahrenen Bekannten, Kollegen oder Freunden sind da auch sehr hilfreich; gerade wenn es mal um´s Ausprobieren einer DSLR oder Mini-Mini-Digicam geht. Dann such Dir einen Fotoladen (die gibt es nach wie vor noch) und schildere dem geschulten Fachpersonal, was Du machen willst und Du Dir bereits in der Vorauswahl ausgesucht hast. Probier die Kamera aus, lass sie Dir zeigen und erklären. Keine Bange, Du wirst nicht alles verstehen. Das ist normal und kommt erst mit der Zeit. Aber Du wirst fühlen, ob sich der kleine Haufen Elektronik mit Dir anfreundet. Und wenn das alles passt, dann kauf dort. Und nicht in Uruguay. Der Händler mag etwas teurer sein, vielleicht sogar nicht. In jedem Fall wird er seinen Service für Dich kalkulieren müssen und das ist doch legitim.

Ein Beispiel:
Du gehst lecker essen mit Deinem Schatz, ihr habt schöne romantische Kerzen auf dem Tisch stehen, der Kellner ist aufmerksam und gießt höflich Dein leeres Weinglas wieder voll. Wenn es nach dem leckeren Mahl ans Bezahlen geht, legst Du ihm ganz sicher ein paar Euro als Trinkgeld hin. Warum? Weil Du seinen Service würdigst und Dich über seine Aufmerksamkeit, seine Professionalität und sein Beitragen zum perfekten Abend gefreut hast. Das ist ganz normal. Und auch richtig.
Warum feilscht Du dann am nächsten Tag mit dem ebenso aufmerksamen und geschulten Fotofachverkäufer bei einer Kamera, die 1500,-- Euro kosten soll, um 10,-- Euro? Und bist so unhöflich, seinen Service zwar zu nutzen, ihn aber ohne Entlohnung stehen zu lassen?

Ein weiterer Punkt ist der Fall der Fälle:
Deine neue Kamera zickt rum und quittiert schlimmstenfalls ihren Dienst.
Viel Spaß mit Uruguay....
Ich würde ja lieber zu dem mir bekannten Händler gehen und mit ihm bereden, wie es nun weitergeht. Vielleicht bekommst Du für die Zeit der Reparatur sogar eine Leihkamera, auf jeden Fall auch bei einer Reklamation Service. Übrigens für lau...
Glaub mir, ich habe trotz penibelster Sorgfalt mit meinem Equipment schon einige Reklamationen gehabt. Mal war es ein bekannter Serienfehler meiner Minolta (als es Minolta leider gar nicht mehr gab), ein defekter Objektivantrieb meines Zooms (keine 3 Monate alt) und eine grausig rasselnde Digicam, die sich begann selbst zu zerlegen (bestimmt Liebesentzug). Da wusste ich, dass meine paar zusätzlich investierten Euros sich mehr als ausgezahlt haben.

Bevor nun eine Welle wütender Online-Händler auf der Fotoschule rumhackt:
es spricht auch nichts gegen einen seriösen Online-Händler, wenn Du weißt, was Du willst und keine Beratung vor Ort brauchst. Wie dann allerdings Rezension in der Art entstehen, ist mir schleierhaft: “ich habe die XY sofort wieder zurückgeschickt, die war ja viel schwerer, als ich dachte” oder “die liegt sehr unkomfortabel in der Hand”.

"Was ist der Unterschied zwischen einer DSLR und einer SLT? Was kann welches System besser und was soll ich mir kaufen?"


Seit Mitte 2010 sind SLT-Kameras mit teildurchlässigem Spiegel im Handel. Sony nennt diese Bauform „single-lens translucent camera“, daher kommt die Abkürzung “SLT-Kamera”. SLT-Kameras bieten einen Phasenvergleichsautofokus bei Live-View und einen elektronischen Sucher, was anfangs ein deutlicher Faktor für Diskussionen war. SLR zeigen Dir im Sucher ein Echtbild, Du schaust praktisch über den eingebauten Spiegel durchs Objektiv nach draußen. Die SLT hat ein kleines Display im Sucher. Das hat Vorteile, weil Du damit auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch mehr siehst, als im reinen Spiegelsucher einer DSLR. Es hat aber eben auch den Nachteil, dass das gezeigte Bild im Sucher ein künstlich erzeugtes Bild ist. Das ist Geschmacksache, wie man sich dazu stellt. Viele Nutzer einer SLT sind nach einer kurzen Umstellungsphase davon begeistert. Das muss aber auf Dich nicht unbedingt zutreffen, daher solltest Du vor dem Kauf ein paar Trockenübungen mit einer SLT am Auge einplanen.

Durch die Nutzung des teildurchlässigen Spiegels anstelle des in einer DSLR üblichen Klappspiegels (der für´s Foto mechanisch hochklappt), schafft eine SLT locker bis zu zehn Bilder in der Sekunde bei konstanter Nachfokussierung. Solche Bildfolgen schaffen bisher nur DSLR im Hochpreis-Sektor. Hinzu kommt ein geringerer Verschleiß der mechanisch beanspruchten Teile im Kamera-Body (also alles, was mit dem Klappen des Spiegels zusammenhängt). Ob die hohe Bildfolge für Dich relevant ist, hängt von Deinen Foto-Gewohnheiten ab.

Eine SLT hat demnach eine ziemliche Nähe zur Familie der Systemkameras, ist aber vom eigentlichen Aufbau noch dem DSLR-Segment zuzuordnen. In der Fotoschule wird an vielen Stellen die DSLR erwähnt. Dieser verwendete Begriff schließt in der Fotoschule die SLT mit ein.

"Gibt es Motive, die ich nur mit einer DSLR fotografieren kann und mit anderen Kameras nicht richtig auf´s Bild bekomme?"


Im Prinzip nicht.
Allerdings bietet Dir eine DSLR die vielfältigsten Möglichkeiten, um Dich einem Motiv richtig zu nähern. Das liegt in erster Linie aber eher am umfangreichen Zubehör und nicht unbedingt an der Kamera selbst. Schau Dir mal die beiden folgenden Fotos vom Sonnenuntergang am Strand in Zingst an:

In Zingst
In Zingst


Beide Fotos zeigen denselben Sonnenuntergang. Das obere Bild entstand mit einer DSLR (um genau zu sein, mit einer SLT) Sony Alpha A65 und Tamron Zoom 18-270mm, das untere entstand mit einer Digicam Panasonic DMC-FS11.

Bei beiden Kameras ist der Weißabgleich manuell auf “Sonnenlicht” eingestellt, was eine annähernd gleiche Farbgebung hervorruft. Das untere Foto entstand mit einer Brennweite um 28mm und hätte genauso mit der Sony entstehen können. Es sollte das Dünengras scharf und die Sonne im Hintergrund leicht unscharf zu sehen sein. Das konnte ich mit der Digitalkamera trotz des kleinen Bildsensors und dem damit verbundenen Hang zu einer großen Schärfentiefe noch so gerade umsetzen. Dagegen sieht es bei dem oberen Foto mit der großen Sonne schon ganz anders aus vom erzielten Eindruck. “Große Sonnen” erzielst Du durch die optischen Eigenschaften einer starken Telebrennweite (gemeint ist echte Brennweite, kein Digital-Zoom). Das Zoom war hier auf die maximale Brennweite von 430mm eingestellt. Das Bild hätte mit der Digizalkamera nicht entstehen können, da der eingebaute Zoom maximal 140mm schafft (5-fach Zoom).

So kann man sagen, auf die konkrete Situation bezogen, konnte das obere Bild nur mit der DSLR entstehen. Hätte ich jedoch meine Panasonic DMC-TZ10 Digicam mit einem fest eingebauten Brennweitenbereich von 25 - 300mm dabei gehabt, wäre ich damit schon nahe an das obere Bildergebnis herangekommen. Zahlreiche Digicams im Bridge- und Prosumer- Bereich bringen Brennweiten bis zu 1000mm und mehr fest eingebaut mit. Da hätte sich das Blatt eher noch gewendet und ich müsste zu dem Fazit kommen: das Bild hätte ich mit meiner DSLR nicht schießen können. Denn da wäre die Sonne dann noch größer geworden, das Bild allerdings auch anders (vermutlich ohne die Poller im Vordergrund).

Zwei weitere Beispiele:

Zur Blauen Stunde am Meer
Zur Blauen Stunde am Meer

Blaue Stunde am Meer

Wenn Du schon tiefer in Die Fotoschule eingestiegen bist, wird Dir nicht entgangen sein, dass diese Tageszeit eine magische fotografische Anziehungskraft auf mich ausübt. An diesem Abend war ich nicht zum Fotografieren hier, sondern wollte die schöne romantische Stimmung genießen ;-)

Fotofans, die den Foto-Virus jedoch in sich haben, genießen solche Momente nicht einfach. Da fangen die Hände an zu zittern und der Grund ist nicht (nur) die Begleitung. Das, was ich da sehe, muss auf´s Bild. Das gibt es so kein zweites Mal im Leben...

Beide Fotos sind typische Steckenpferde für die DSLR. Wenig Licht, lange Belichtungszeiten, kritische ISO-Werte. So ein Bild geht nur mit der DSLR vom Stativ (mal das Thema “Nachtaufnahme mit High-ISO” ausgeklammert). Da trifft einen die Realität hart, keine DSLR dabei, kein Stativ, also quasi fotografisch nackt unterwegs.
So schnell gibt ein Ralfonso aber nicht auf, denn in der Jackentasche steckte noch das iPhone mit einer ganzen Batterie an Foto-Apps. Der Verzicht auf die optische Brennweitenanpassung (sprich echtes Zoom) war kein Problem, mit der DSLR wäre auch eine Weitwinkelbrennweite zum Einsatz gekommen. Dann hieß es etwas tricksen.

Die Foto-App namens Cortex Camera sollte die Rettung werden. Cortex Camera arbeitet nach dem Prinzip des Multiframings, um rauschfreie und besonders detailreiche scharfe Bilder aus der iPhone-Kamera herauszukitzeln. Multiframe mit langsamen Bildfolgen und bewegliche Motive harmonieren allerdings gar nicht so klasse. Der eigentliche Nachteil war für mein Motiv jedoch genau die Lösung. Die an den Strand rollenden Wellen hatten keine Chance, scharf auf´s Bild zu kommen. Bei der Zusammensetzung der rund 10 einzelnen Aufnahmen in der App gab es keine übereinstimmenden Bereiche im Wasser. Ergo wird der Bereich verwischt. Die stillstehenden Poller, wie auch der sich wenig verändernde Himmel wurden perfekt scharf eingefangen. Im Ergebnis habe ich dasselbe Bild bekommen, das ich auch mit einer DSLR auf dem Stativ per Langzeitbelichtung erhalten hätte. Scharfe Konturen an Poller und Himmel, unscharfe und wunderbar verwischte Zeichnungen des Wassers (Wellen, wie auch die Meeresoberfläche). Das Rauschen des kleinen Bildsensors im iPhone ist vom Multiframe beseitigt worden.



Beide Motive (Sonnenuntergang und Blaue Stunde) zeigen Dir aber dasselbe Resultat:

mit einer DSLR wäre es einfacher gewesen, aber im Umkehrschluss ist es nicht die DSLR, die über das Gelingen eines Fotos entscheidet. Jedes Foto entsteht erst in Deinem Kopf und dann liegt es an Dir, welches Handwerkzeug Du für die Umsetzung einsetzt. Eine DSLR, als hochwertiges und flexibelstes Werkzeug wird sicher die erste Wahl sein und Dir viele Motivsituationen erleichtern. Sie bietet Dir aufgrund des Zubehörs die meisten Möglichkeiten, aber in fast allen Bereichen geht es auch anders (ohne eine DSLR).

"In einer Foto-Zeitung habe ich gelesen, dass ich erst mit einer Vollformat-DSLR so gute Fotos, wie professionelle Fotografen erhalte; damit geht es scheinbar automatisch."


Da lesen wir wohl dieselben Zeitungen, so ein Artikel ist mir auch mal in die Hände gefallen.
DSLR = tolle Fotos
Digicam = Anfängermüll

Ein Beispiel:
Du gehst gerne bei Giacomo Prosciutto (sprich Dschahkohmooh Prohschuttoooh), Deinem Lieblings-Italiener unten an der Ecke, lecker Tortellini a la Panna im toskanisch romantischen Restaurantgarten essen. Seine Tortellinis sind die Besten, die Du jemals gegessen hast und wenn Du Freunde zu Besuch hast, nimmst Du sie immer gerne mit zu ihm, damit sie Deine Begeisterung teilen können. Bist Du jemals schon auf die Idee gekommen, Giacomo Prosciutto zu fragen, welche Töpfe er zum Kochen seiner Tortellinis benutzt?

Ich denke mal, Du grinst jetzt.
Absurd, oder?

Es sind doch nicht die Töpfe, die er benutzt um seine Tortellinis so unglaublich einzigartig werden zu lassen. Die Töpfe sind doch nur das Handwerkszeug eines Koches.

Und dann soll das Handwerkzeugs eines Fotografen “automatisch” unglaublich einzigartige Fotografien herbeizaubern...?
Ganz sicher nicht.

"Ist das Vollformat besser, als eine APS-C DSLR? Oder ist ein Four-Thirds-Sensor besser? Was ist eigentlich der Unterschied?"


Der Unterschied ist die Größe des Bildsensors.
Beim Vollformat hat der Bildsensor dieselbe Größe, wie zu analogen Zeiten der Negativfilm: 24 x 36mm. Fast um die Hälfte kleiner ist der APS-C Bildsensor: 15,6 x 23,4mm (Canon verbaut geringfügig kleinere Sensoren). Beide haben ein Seitenverhältnis von ungefähr 2:3, die Fotos werden etwas rechteckiger. Dagegen hat der Four-Thirds-Sensor ein Seitenverhältnis von 3:4, daher kommt auch der Name (englisch 4:3). Fotos werden im Vergleich zu APS-C und Vollformat nicht ganz so rechteckig festgehalten, es geht schon mehr in Richtung des Quadrates. Der Four-Thirds-Sensor ist nochmals kleiner, als der APS-C Sensor: 13 x 17,3mm. In den meisten Digitalkameras sind noch kleinere Sensoren verbaut, die sogenannten 1/2,3 Zoll-Sensoren. Hier beträgt die Fläche nur noch 4,7 x 6,2mm.  Und um das alles abzurunden, da Smartphones zunehmend ein Thema geworden sind in der Fotografie: das iPhone 14 hat einen 1/1,28 Zoll Sensor. Also nur noch die Hälfte von den Digicams. Inzwischen wachsen hier die Sensoren aber an und liegen beim iPhone 16 Pro bei 1/2,55 Zoll, basierend auf den Sony IMX633 Sensor. Auch hier ist das Bildverhältnis 3:4.

Wenn Du nun einfach mal die Diagonale der unterschiedlichen Sensoren nimmst (ist ja ein beliebtes Thema bei TV-Geräten und Bildschirmen für Deinen Rechner), dann kommt ein 1/2,3 Zoll auf 7,7mm, dagegen liegt ein APS-C Sensor bereits bei beachtlichen 28,3mm und das Vollformat schafft satte 43mm. Einfach ausgedrückt, fast sechsmal mehr, als im 1/2,3 Zoll - Winzling.
Bildsensoren werden von findigen Technikern vollgestopft mit Pixeln, die das reale Licht festhalten und letztlich als Bilddatei auf Deiner Speicherkarte im Foto erstrahlen lassen. Schließlich will jeder Hersteller protzen, was für eine Wahnsinnsmenge an Pixeln auf seinen Sensor passen. Dass das leider viele Nachteile hat (allen voran das Bildrauschen), ist inzwischen bekannt.

Stell Dir eine Kamera mit 16 Megapixeln vor.
Die sind einmal verteilt auf einer Fläche von knapp 30 mm² (1/2,3 Zoll), dann auf rund 225 mm² (Four-Thirds), beim APS-C auf 365 mm² und auf dem Vollformat-Sensor 864mm². Im Vergleich zum kleinen Chip der Digicam oder auch der neuen Smartphones, steht beim Vollformat 29 mal so viel Fläche zur Verfügung um die 16 Megapixel unterzubringen. 29 Sensoren im Format 1/2,3 Zoll sind genauso groß, wie ein Vollformat-Sensor. Hier liegt der große Unterschied zwischen den Sensoren. Während die Pixel auf dem Mini-Sensor dicht gedrängt und sich gegenseitig das Licht klauend zusammengepfercht sind, können sie sich auf der Spielwiese des Vollformat-Sensors ordentlich breit machen. Das tun sie in der Praxis tatsächlich, denn die Pixel sind größer, als die vom Mini-Chip und stehen weiter auseinander.

Das Vollformat bringt demnach die technische Grundlage mit, rauschfreiere Fotografien erzeugen zu können, als alle anderen Sensoren. Ebenso haben sie die Voraussetzung für eine deutlich höhere Auflösung.
In der Praxis stellt sich dieser Vorteil allerdings nicht so deutlich dar. Die neuesten APS-C DSLR´s liegen so nah an den Bildergebnissen der Vollformat-DSLR´s, dass man oft wieder ins Testlabor muss, um Unterschiede überhaupt zu erkennen. Viele Vollformat-Kameras kämpfen mit Auflösungsproblemen zu den Bildrändern hin, oder zeigen neben Vignettierungen auch Abdunkelungen zwischen der Bildmitte und den Rändern. Das ist weniger ein Problem der Sensoren, als vielmehr der verwendeten Objektive. Die Anforderungen an die Objektive sind durch die Vollformat-Sensoren derartig hoch, dass die bekannten Glaslinsen an ihre optischen Grenzen stoßen. Du musst übrigens für das Vollformat extra berechnete Objektive nutzen, da passen die APS-C Objektive nicht dran, denn die sind auf den kleineren Sensor ausgelegt. Auch die guten alten analogen Objektive sind nicht brauchbar, da die Linsen den Anforderungen der Sensoren nicht gerecht werden (auch wenn der Brennpunkt passen würde, da der Film dieselben Maße hatte).

Ist das Vollformat besser, als eine APS-C DSLR? Oder ist ein Four-Thirds-Sensor besser? lautete die Frage.
Das Vollformat stellt die Spitze der Sensortechnik dar und ist besser. Hinzu kommen erweiterte und bessere Möglichkeiten der Bildgestaltung hinsichtlich der Schärfentiefe-Eigenschaften (schau am besten in das Kapitel Schärfentiefe rein, um zu sehen, warum das so ist) und generell des Rauschverhaltens.
Direkt dahinter und gar nicht optisch so deutlich sichtbar “schlechter” steht das APS-C Format. Hierfür gibt es zurzeit die breiteste Fächerung an Zubehör und die Weiterentwicklungen werden von allen Kameraherstellern forciert. Objektive, wie auch die Kameras selbst, sind deutlich günstiger, als im Vollformat-Sektor.
Auf Platz 3 liegt der etwas kleinere Four-Thirds-Sensor, der sich in der Breite entgegen anfänglicher Bemühungen einzelner Hersteller, nicht durchsetzen konnte. Liegen diese drei Systeme qualitativ noch nah beieinander, wird der Abstand zum 1/2,3 Zoll Sensor schon deutlich größer.

Da eine digitale Kamera nicht nur aus einem Sensor, sondern vielmehr aus dem Zusammenspiel vieler Komponenten besteht (Objektive, Rauschunterdrückung, Signalverarbeitung etc.), kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass Kameras mit kleinen Sensoren ihre theoretisch überlegenen Kontrahenten mit größeren Sensoren locker in den Sack stecken. Daher ist es nicht richtig zu sagen, dass eine Kamera mit einem kleineren Sensor die schlechtere Kamera ist. Es kommt immer auf das Gesamtpaket an, was aus einer Kamera einen technisch, wie optischen Leckerbissen macht.

An der Mosel bei Piesport

Wofür setze ich die Kehrwertregel ein?

Für Tante Gerti ist die Kehrwertregel ein fester und wöchentlich wiederkehrender Termin zum Fegen des kleinen Weges vor der Haustür. Für Fotofans geht es bei der Kehrwertregel nicht um Handfeger und Kehrblech, sondern um eine recht alte Faustformel aus analogen Fotozeiten, die auch in der heutigen digitalen Zeit ihre Berechtigung hat. Im Grunde geht es um das Thema Verwacklung und der kürzest möglichen Verschlusszeit, um aus der Hand verwacklungsfreie Fotos zu erzielen.

Die Regel sagt aus, dass die zu verwendende Verschlusszeit kürzer oder gleich des Kehrwertes der benutzten Brennweite sein soll.

Als Basis gilt hier, da es ja aus alten analogen Zeiten kommt, die umgerechnete Brennweite äquivalent zum Kleinbildformat. Was sich etwas abstrakt anhört, ist im Grunde ganz simpel und wirklich ein guter Richtwert für Deine Fotopraxis.


Wenn Du zum Beispiel mit Deinem Teleobjektiv fotografieren möchtest (beim Tele ist die Verwacklungsgefahr aufgrund des kleineren Bildwinkels bekanntermaßen am größten), sieht die Kehrwertregel so aus:

Telebrennweite 250mm ergibt nach der Kehrwertregel als längste verwacklungsfreie Verschlusszeit 1/250sec.
Telebrennweite 500mm ergibt nach der Kehrwertregel als längste verwacklungsfreie Verschlusszeit 1/500sec.
Normalbrennweite 50mm ergibt nach der Kehrwertregel als längste verwacklungsfreie Verschlusszeit 1/50sec.
Weitwinkelbrennweite 25mm ergibt nach der Kehrwertregel als längste verwacklungsfreie Verschlusszeit 1/25sec.


Du siehst, bei einem Teleobjektiv benötigst Du deutlich kürzere Verschlusszeiten, um noch verwacklungsfrei aus der Hand zu fotografieren, als im Weitwinkelbereich. Natürlich ist die Kehrwertregel lediglich ein Anhaltspunkt, oder Richtwert und keine garantierte Größe. Je nachdem, wie ruhig Du Deine Kamera halten kannst, variiert die längste Verschlusszeit. Das kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung, in manchen Fotosituationen bin ich aufgeregter und habe ein höheres Grundzittern, als zu anderen Zeiten. Das führt dazu, dass ich an dem einen Tag locker die 1/125sec. bei einer Brennweite von 250mm aus der Hand verwacklungsfrei halte und an "Zittertagen" selbst die 1/500sec. noch zu lang ist.


Die digitale Technik hat uns noch eine Komponente beschert, die die Kehrwertregel positiv verschiebt:
den Bildstabilisator.

Ob als Anti-Shake im Gehäuse der Kamera durch Bewegung des Bildsensors, oder im Objektiv integriert durch bewegliche Linsenelemente, ist im Ergebnis egal: Du gewinnst im Schnitt zwei Blendenstufen, bei manchen Systemen bis zu vier! Das bedeutet für Dich unter Anwendung der Kehrwertregel, dass die Verschlusszeit bei einem Plus von zwei Blendenstufen dank Bildstabilisierung viermal so lang sein darf:

1/200sec. ohne Bildstabilisierung entspricht 1/50sec. mit Bildstabilisierung als Verwacklungsgrenze.

Das gibt Dir eine gehörige Portion Sicherheit mit Deiner Wunschbrennweite, oder ermöglicht Dir Freihandaufnahmen mit Telebrennweiten, die Du sonst nie hättest verwacklungsfrei halten können.

So gesehen ist die Kehrwertregel auch im digitalen Fotozeitalter eine gute Hilfestellung, um Verwacklungen zu vermeiden. Mit zunehmender Erfahrung wirst Du die Kehrwertregel ohnehin verinnerlichen und instinktiv danach handeln.

Die Kehrwertregel verliert ihre Gültigkeit, sobald Deine Kamera fest auf einem Stativ, oder vergleichbaren Ersatz befestigt ist; es ist nun mal eine "Aus-der-Hand-Fotografier-Regel".

Damals, vor Jahren, am Weststrand

Dieses Foto entstand am schönen Weststrand bei Ahrenshoop an der Ostseeküste.

Bei solchen Motiven und Lichtverhältnissen, brauchst Du über die Kehrwertregel nicht lange nachzudenken. Ich setzte hier das Weitwinkelobjektiv ein, was mir im Grunde ohnehin jede Menge Reserven hinsichtlich des Verwackelns gibt. Zusätzlich gab´s Sonne satt und das auch noch am Strand. Es gibt kaum irgendwo mehr Licht, vielleicht auf der sonnigen Schneepiste am Gletscher während des Skilaufens. Hätte ich dieses Motiv in der Abenddämmerung, zur Blauen Stunde und mit einer längeren Brennweite aufnehmen wollen, wäre die Kehrwertregel ein direktes Thema. Besonders dann, wenn ich kein geeignetes Naturstativ nutzen könnte (z.B. einen weiteren umgeknickten Baum als Ablagefläche für die Kamera).

"Was muss ich mir unter dem optischen Verlängerungsfaktor vorstellen?"

Diese häufig gestellte Frage zum Thema DSLR geht in die Richtung der Kompatibilität vorhandener Objektive. Oder um den Einsatz eines günstig im Internet gekauften älteren analogen Objektivs an einer APS-C-DSLR. Der englische Begriff hierfür ist "CROP-Faktor" und wird inzwischen häufiger benutzt, als die deutsche Version.

Der optische Verlängerungsfaktor der Brennweiten, wenn sie an einer DSLR mit kleinerem Bildsensor als Vollformat, verwendet werden, verändert die optischen Eigenschaften zur Erstellung Deines Fotos.  Je nach Hersteller und verbautem Sensor (Größe, z.B. APS-C, Four-Thirds etc.) muss man die bisherige Brennweite mit 1,5 bzw. 2 multiplizieren. Diese Differenz ergibt sich, ohne zu tief in die Technik einzusteigen, aus der Größe des Sensors (deutlich kleiner als der klassische Film bzw. des Vollformats), dem veränderten Brennpunkt und der Lage des Objektivs zum Bildsensor. Bei Vollformat-Sensoren ergibt sich übrigens kein CROP- Faktor.

Konkret heisst das für Dich, dass das bisherige an Deiner alten Spiegelreflex genutzte Weitwinkel mit 28mm nun mit umgerechneten 45mm an Deiner neuen digitalen Spiegelreflex mit APS-C-Sensor fast ein Normalobjektiv wird. Dein bisher geliebtes Allround- Urlaubsreise-Zoom 28-200mm hat nun 45-320mm. Warst Du bisher stolz auf Deine 200mm-Tele- Einstellung am Zoom, kannst Du Dich nun freuen. Es gibt "mehr Tele" ohne Aufpreis in demselben Objektiv.

Tja, da es Geschenke oft nicht ganz umsonst gibt, musst Du Dir Dein Telegeschenk mit dem fehlenden Weitwinkel erkaufen. Als neuer Standard bei den digital berechneten Zooms hat sich die Brennweite 18-70mm als quasi Allroundobjektiv durchgesetzt und das Reise-Zoom hat nun 18-250mm. Die 18mm entsprechen den bisherigen 28mm-Brennweiten (18mm x 1,5).

Wenn Du hierzu noch offene Fragen hast und Dir die kurze Zusammenfassung als Antwort noch nicht soviel Klärendes gegeben hat (was ganz normal wäre als Fotofan-Frischling), dann schau Dir die Rubrik Crop-Faktor der Fotoschule an. Da gibts viele weiterführende Infos zum Thema.

Aufkommendes Gewitter am Gardasee

Aufkommendes Gewitter am Gardasee

Hier zogen recht flott die dunklen Gewitterwolken vom Norden des Gardasees herein und ich musste zusehen, dass ich mir schnell ein geschütztes Plätzchen sichere. Auf dem Weg ins Innere des Örtchens hielt ich das Wolkenspiel mit dem iPhone fest und ließ die DSLR im Rucksack. Das war in diesem Fall kein Kompromiss, denn an der DSLR hätte ich eine vergleichbare Brennweite im Weitwinkelbereich gewählt. Bis auf eine theoretisch bessere Bildqualität, die aber eh nur bei starken Vergrößerungen am Bildschirm sichtbar geworden wären, hätte mir die DSLR hier keine Vorteile gebracht.

"Stimmt es eigentlich, dass ein Objektiv für den APS-C Sensor eine größere Lichtstärke, als ein Objektiv für den Vollformat-Sensor haben muss, damit ich dieselbe Schärfentiefe erziele?
Ist ein f2.8 - APS-C - Objektiv dann eigentlich schlechter, als ein f2.8 - Vollformat - Objektiv?"


Das “Problem” ist die unterschiedliche Größe des Bildsensors.
Und vor allen Dingen, was sich daraus als Resultat bezüglich des Abbildungsmaßstabes ergibt. Um den zweiten Teil der Frage vorab zu beantworten, ein f2.8 - APS-C - Objektiv ist grundsätzlich nicht schlechter, als ein f2.8 - Vollformat - Objektiv. Es gibt jede Menge Faktoren, die die Güte eines Objektivs in ihrer Summe bestimmen. Reduzierst Du aber das Thema auf “Gut oder Schlecht” für das Erzielen einer möglichst kleinen Schärfentiefe (das Wunschfeature schlechthin im Portraitbereich, neben der Schärfeleistung), ist die Lichtstärke f2.8 eines APS-C-Objektivs tatsächlich schlechter, als die f2.8 einer Vollformat-Brennweite.

Um das zu verstehen, musst Du Dir das Zusammenspiel aller relevanten Fakten rund um Lichtstärke, Brennweite, Abbildungsmaßstab, CROP-Faktor und Sensorgröße verdeutlichen. Oft werden in diesem Zusammenhang wieder die Parallelen zum guten alten Negativformat (24x36mm) als Bezugsgröße aufgezeigt, es ist dann die Rede von der kleinbildäquivalenten Brennweite und kleinbildäquivalenten Blende. Das wird gemacht, um einen festen Orientierungspunkt zu haben. An vielen Stellen der Fotoschule liest Du solche Brennweitenangaben: “aufgenommen mit Tele 375mm (bezogen auf Kleinbild)”. Fotografiert habe ich aber tatsächlich mit einem Zoom-Objektiv an meiner DSLR (mit APS-C-Sensor) und eingestellter Telebrennweite von 250mm.

Tante Gerti denkt in solchen Momenten: “da will der olle Ralfonso wieder mal richtig protzen und mogelt sich einfach ein bisgen Länge dazu.” Da liegt sie aber falsch. In Wirklichkeit ist es so, dass sich auf dem kleineren APS-C-Bildsensor ein anderer Bildwinkel, bzw. Bildausschnitt ergibt, als bei der Bezugsgröße namens Negativfilm. Beide haben eine unterschiedliche Sensorgröße (der Vollformat-Sensor ist identisch mit den Abmessungen des Negativfilms), somit auch unterschiedliche Diagonalen. Um hier wieder eine Vergleichbarkeit zu erreichen, rechnet man die kleineren Maße des APS-C-Sensors verglichen zum Negativfilm (oder eben Vollformat-Sensor) über einen Faktor um. Den kennst Du inzwischen aus der Frage zuvor als Verlängerungsfaktor, oder als CROP-Faktor. Ist die Diagonale des Bildsensors nur die Hälfte der Diagonale des Negativs (ist z.B. bei den Four-Thirds-Sensoren so), beträgt der Faktor 2. Bei den meisten APS-C-Bildsensoren beträgt er 1,5, sie haben eine 1,5-fach kürzere Diagonale.

Das ist der eine Faktor, der nächste Faktor in unserer Gesamtbetrachtung ist der Abbildungsmaßstab.
Von dem hast Du im Rahmen der Makrofotografie sicher schon oft gehört. Da wird gesprochen von 1:4 oder 1:1. Gemeint ist die Möglichkeit, die kleine Mücke vor Deinem Objektiv in Lebensgröße auf dem Sensor abzubilden (1:1), oder eben nur zu einem Viertel, sprich 1:4. Dieser Abbildungsmaßstab ist aber sehr stark abhängig von der Sensorgröße. Während die Mücke auf einem Vollformat-Sensor in voller Lebensgröße locker drauf passt (eine 24x36mm große Mücke dürfte schon ordentliche Einstichkrater auf Deiner Haut hinterlassen und wir wollen hoffen, dass es in unseren Breitengraden nie solche Brummer geben wird...), wird sie auf dem im Smartphone verwendeten Sensor-Winzling (1/2,3 Zoll-Sensor in der Größe 4,7x6,2mm) kaum noch in Lebensgröße Platz finden. Somit ist der Begriff 1:1 zwischen den Systemen (also den verwendeten Sensoren) auch ein variabler Wert und der Abbildungsmaßstab ein wichtiger Faktor.

Weiter geht´s, auf dass Dir der Schädel gleich so richtig brummt.

Oben in der Frage steht f2.8, auf manchen teuren Objektiven findest Du f1.8. Mit der kleinsten Blendenzahl wird die größtmögliche Blendenöffnung Deines Objektivs angegeben. In dem Zusammenhang fällt auch der Begriff Lichtstärke, die genau das benennt (nämlich die maximale Blendenöffnung Deines Objektivs). Die Blende f4 ist eine größere Blendenöffnung, als beispielsweise die Blende f16.


Die Blendenzahl ist im Grunde ein Bruch, so ist beispielsweise f1.8 korrekt ausgeschrieben:
Brennweite (f) geteilt durch 1,8
Hast Du ein Objektiv mit 70mm Brennweite und einer größtmöglichen Blendenzahl von f1.8, kommt dabei eine maximale Öffnung von 38,89 mm heraus. Ein lichtstarkes Tele mit 300mm Brennweite und einer Lichtstärke von f2.8 kommt auf stattliche 107,2mm. Das sind fast 11cm Durchmesser nur für die Blendenöffnung und erklärt ganz nebenbei, warum Teleobjektive häufig so monströse Rohre sind.

Nun schließt sich langsam der Kreis zur kleinbildäquivalenten Blende.


Ist f2.8 bezüglich der Schärfentiefe beim Vollformat gleich gut, wie beim APS-C?
Auch bezüglich der Schärfentiefe wird der CROP-Faktor benutzt, um bei unterschiedlichen Sensorgrößen und gleicher Motivgröße die gleiche Schärfentiefe zu erzielen. In Anlehnung an dem CROP-Beispiel oben, musst Du ein um 1,5-fach lichtstärkeres Objektiv einsetzen, um an einer DSLR mit APS-C-Sensor, dieselbe Schärfentiefe zu erzielen, wie an einer DSLR mit größerem Vollformat-Sensor. Hat Dein Vollformat-Objektiv die Lichtstärke f2.8, dann muss Dein APS-C-Objektiv f1.8 haben (CROP-Faktor 1,5).

Das erklärt auch, warum typische Digicams mit 1/2,3 Zoll-Sensor derartige Probleme mit der Schärfentiefe haben (also eigentlich immer alles scharf abbilden und Portraits kaum vor einem unscharfen Hintergrund freizustellen sind). Der CROP-Faktor zum Kleinbild beträgt bei den Digicams 5,6 (!). Um also eine Vollformat-Blende f2.8 zu erreichen, müssten die Kameras eine Lichtstärke von f0,5 besitzen.

Gibt´s nicht, geht nicht.

Stattdessen haben die Digicams oftmals Lichtstärken um f3.3. Das entspricht einer Kleinbildblende von f18.5 (!!). Mit anderen Worten: mit einer Digicam fotografierst Du immer so, als ob Du an Deiner DSLR die Blende f18.5 einstellst. Damit bekommst Du auch mit einer DSLR keine selektive Schärfentiefe ins Bild und “alles ist scharf, von vorne bis hinten”.

Viel Rechnerei, viele Zahlen und verwirrende Bezüge hast Du nun als Antwort auf eine simple Frage bekommen, was gar nicht dem Slogan der Fotoschule entspricht. Auf die Praxis bezogen und ins echte (Foto-) Leben geholt heißt das oben Beschriebene für Dich:

je größer der Bildsensor ist, umso eher wirst Du kreativ mit der Schärfentiefe arbeiten können.

Vollformat-DSLR haben aktuell den größten Bildsensor, gefolgt von den APS-C-DSLR´s (und entsprechenden Systemkameras). Ein APS-C-Objektiv mit einer größten Blendenöffnung von f2.8 erzielt aufgrund des kleineren Bildsensors in der Kamera lediglich eine Schärfentiefe, wie ein Vollformat-Objektiv mit f4.2. Das hört sich im ersten Stepp wüste an, ist aber in der Praxis nicht so sehr ein Thema, da Du auch mit einer Blende f4.2 noch gut und selektiv hinsichtlich der Schärfentiefe-Gestaltung arbeiten kannst.

Das sieht allerdings bei den Kamerasystemen mit noch kleineren Bildsensoren deutlich anders aus. Four-Thirds-Sensoren haben einen CROP-Faktor von 2. Besitzt Du beispielsweise ein Zoom-Objektiv mit einer Lichtstärke von f3.3, dann entspricht das verglichen zum Vollformat lediglich noch einer Blende f6.6. Da steigt die Schärfentiefe schon kräftig an und Deine kreativen Möglichkeiten im Portraitbereich sinken deutlich. Bei DSLR´s und Systemkameras mit Four-Thirds-Sensoren wird es also schon grenzwertig, im Prinzip nicht zu gebrauchen sind quasi alle Systeme mit noch kleineren Bildsensoren.

Kreative Schärfentiefegestaltung und 1/2,3 Zoll-Sensor harmonieren gar nicht.

Wenn Du das Rechenbeispiel von oben nimmst, quälst Du Dich günstigstenfalls mit Schärfentiefenbereichen rum, die im Kleinbildformat mindestens einer Blende f18 und mehr entsprechen. Und keiner würde auf die Idee kommen, das klassische Portrait mit einer Blende f18 zu fotografieren.

Du siehst, ein Objektiv mit einer größten Blendenzahl von f2.8 mag auf sein jeweiliges System zugeschnitten dieselbe Lichtstärke haben und Du wirst ebenfalls gleiche Verschlusszeiten, bei gleichen ISO-Werten realisieren....

aber....

für die Schärfentiefe-Gestaltung gibt es "gute" f2.8 - Objektive und "schlechte" f2.8 - Objektive.

Liegt Dein fotografischer Schwerpunkt in der gestaltenden Fotografie mit der selektiven Schärfentiefe, dann solltest Du zu einem Kamerasystem mit möglichst großem Sensor greifen. Vollformat, oder mit leichten Abstrichen das APS-C-Format. Es gibt ansonsten keine Tricks, kein Zubehör, oder alternative Objektive, die diese systembedingten Eigenarten ausgleichen können. Falls Du nun an die digitalen "Blur-Einstellungen" an deinem Smartphone denkst (Portrait-Einstellung mit unscharfem Hintergrund): das sind künstlich errechnete Unschärfen und haben mit den hier generierten echten Unschärfen, hervorgerufen durch optisch unterschiedliche Brennpunkte, nichts zu tun.

Damals in den 80ern...

Nebellandschaft frühmorgens aus meinem Wohnzimmer heraus fotografiert mit Tele 450mm und Dynax 600si auf Diafilm

"Kann man eigentlich ein Makroobjektiv auch für andere Motive einsetzen, als für Makro?"


Das geht sogar recht gut.
Makroobjektive lassen sich nicht nur im Zentimeterbereich auf Dinge scharfstellen, die vor Deinem Objektiv rumhüpfen, sondern haben als “weiteste Entfernung” die Fokussierung “unendlich”. Damit eignen sie sich ebenfalls für Landschaftsaufnahmen, oder Portraitaufnahmen. Besitzt Du ein Makroobjektiv um 80 oder 100mm, bist Du für Portraitaufnahmen im grünen Bereich. Oft sind Makroobjektive recht lichtstark (f2.8), auch das kommt Dir bei anderen Motiven positiv entgegen (Schärfentiefen-Gestaltung bei Portraitaufnahmen).

Allerdings solltest Du nicht vergessen, Makroobjektive sind Spezialisten für den Nahbereich und wurden dafür speziell berechnet und gefertigt. Bei den meisten Motiv-Bereichen, die nicht Makro sind, dürftest Du trotzdem keine sichtbaren Qualitätseinbußen wahrnehmen.

"Was heisst Live View bei DSLR"


Das Thema hat sich heutzutage zwar erledigt, da es eh alle Kameras haben, aber der Begriff Live View kommt dann doch immer wieder mal hoch. Im Grunde ist es das Display auf der Rückseite Deiner Kamera, die Dir Dein Foto, Motiv oder Video in Echtzeit direkt anzeigt.

Als die Digitalfotografie die Fotofans eroberte, damals Anfang des Jahrtausends, sah das noch ganz anders aus. Die Hersteller von digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) hatten ein neues Verkaufsargument entdeckt, das bunte leuchtende Display! Nachdem Hunderttausende in die Läden gestürmt sind, um sich Digitalkameras zu kaufen, die man zum Fotografieren zwei Meter vor die Nase hält, um auf kleinen eher dunklen bunten Displays sein Motiv zu entdecken, wollen nun alle "richtig" fotografieren und eine DSLR haben.

Und was vermissten damals alle an den schönen neuen DSLR?
Das bunte Bildchen. Da muss man die Kamera oldschool an die Nase halten und durch einen Sucher blicken...
Es drängte sich ja förmlich auf, die DSLR massentauglich zu machen und mit einem ständig leuchtenden Bildschirm auszustatten:
dem Live View.

Jetzt konnte man endlich auch die DSLR zwei Meter entfernt mit ausgestrecktem Arm halten.
Supi...
Telezoom drauf, Arme gestreckt und schon kann es losgehen mit dem Oberarm-Fitness-Training.
Hast Du schonmal versucht, die Kamera so auch nur annähernd ruhig zu halten?
Geht nicht.
Macht auch keinen Spaß.
"Hätte ich mir nur nicht so einen unhandlichen Klotz gekauft..." dachte sich so mancher Digicam-Fan.

Und da hatte er recht.
Eine DSLR musste anders bedient werden, als die kleinen unkomplizierten Knipser (die nicht weniger wert sind, aber eben in anderen Bereichen trumpfen). Und das hat sich bis heute nicht verändert. Eine DSLR drückst Du mit angewinkelten Armen an Nase und Stirn, blickst durch den Sucher und hältst sie mit beiden Händen superruhig fest.

Besser gehts gar nicht!

Live View hat natürlich auch seine Einsatzfelder und ist nützlich. Du kannst es gut nutzen für "Überkopf-Fotos" und bei Fotos in Fußbodenhöhe. Da ist der möglichst auch klappbare Monitor ein wirklicher Mehrwert und Du musst nicht mehr im Matsch rumrobben. 

Das Beurteilen von Schärfe und Farbstichen auf dem kleinen Bildschirm ist zwar eine Herausforderung und die Hoffnung bei schwachem Licht und dunkleren Echtbild- Sucher einen schönen hellen klaren Bildschirm mit Live View als Hilfe nutzen zu können, dürfte häufig durch ein dunkles Pünktchenbild getrübt werden. Man kann nicht alles haben, aber grundsätzlich ist es schon eine ordentliche Weiterentwicklung. Zum Betrachten der fotografierten Bilder stand Dir an jeder DSLR das Display zur Verfügung, aber eben nur im Nachhinein nach dem Druck auf den Auslöser. 

Als ich noch selbst entwickelte

Als dieses Foto entstand, gab es in meiner Welt kein Live View, nichts digitales und meine Fotos entwickelte ich selber in der Dunkelkammer. Das muss so um 1985 rum gewesen sein und ist im Rahmen eines Theaterprojektes als Schwarzweißfoto für ein Theater-Magazin entstanden.

Als Lichtquelle kam auch damals bereits nicht der eingebaute Blitz zum Einsatz, sondern eine externe Lampe von oben rechts.

Minolta SRT-MCII mit 50mm Normalobjektiv und Ilford HP5 ASA 400 Film. Daher auch das erkennbare Korn, heute spricht man vom Bildrauschen. Du hattest damals die Wahl zwischen lichtempfindlichen Filmen und damit einhergehendem sichtbaren Korn, oder niedrigempfindlichen Filmmaterial, das zwar feiner, aber eben nicht immer einsetzbar war.

“Ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll?....”

Du bist zwar gerade ganz vorne in der Fotoschule und hast noch gar keine Themen angeschaut, aber das ist nicht schlimm.

Am besten einfach anfangen mit dem Anfangen :-)
Wenn Du eine Kamera in den Händen hältst, spricht nichts mehr dagegen.

Wofür interessierst Du Dich und was davon könntest Du fotografieren?
Deinen Garten mit all den blühenden Blumen? Deinen Hund oder die faule Katze?
Oder die Natur auf Deiner Lieblings-Spazier-Strecke (ich weiß, das heisst heute Walking Parcour....)?
Tante Gerti im Marienkäferzuchtverein?
Den Ausflug am Wochenende?
Deinen Freund?
Deine Freundin? 
Oder alle zusammen?

Leg los, bis der Akku glüht!

Schau Dir nachher die Fotos an (am besten auf dem großen Monitor Deines Rechners) und überlege, was Dir alles nicht gefällt.

Wäre das Bild schöner, wenn die Mülltonne im Vordergrund nicht mit drauf wäre?
Tja, schon was gelernt.
Nächstes Mal Augen auf vor dem Klick!

Oder fehlen Deinem Freund die Füße?
Verläuft der Horizont im Hintergrund von oben links nach unten rechts?
Schon wieder was gelernt, Kamera gerade halten oder je nach Motiv zumindest bewusst so halten, wie es Dein Motiv erfordert und im Sucher kritischer schauen, was mit den Füßen ist.

Ist Dein Bild zu hell oder zu dunkel?
Warum ist es das? Ist es wirklich das ganze Bild, oder nur der Dir wichtige Bereich (z.B. das Gesicht Deiner Freundin im Schatten unter der Baseballkappe)? Ich vermute, es wird meistens das subjektive zu dunkel und zu hell sein, denn die Kameras steuern heutzutage eigentlich immer einen durchschnittlichen Belichtungswert. Dass Du subjektiv aber das Gesicht heller haben willst, weiß Deine Kamera ja nicht.
Aber Du.
Und jetzt noch mehr.
Und wieder was gelernt.
Beim nächsten Foto benutzt Du den Aufhellblitz oder versuchst die Belichtung so zu steuern, dass es für das Gesicht gut passt.
Oder Du drehst Deine Freundin einfach ein kleines bisschen ins Licht, vielleicht auch nur die Kappe ein Stückchen höher.



Verstehst Du, was ich meine?

Wenn Du Dich bewusst mit Deinem neuen Hobby auseinandersetzt und "missratene" Fotos besser machen willst, bist Du auf dem richtigen Weg. Kommst Du dann mal ins Stocken, schaust Du einfach im Internet nach, was Du eigentlich falsch gemacht haben könntest. Die Fotoschule bietet Dir kostenlos Tipps beinahe für alle fotografischen Problemchen an, die Dir präzise und auf die Schnelle viele Fragen beantworten. Wenn Du die App der Fotoschule oder noch besser die eBooks der Fotoschule auf Deinem Smartphone geladen hast, funktioniert das quasi live noch beim Fotografieren.

Auch die längste Reise beginnt mit einem einzelnen ersten Schritt, den Du bereits gesetzt hast, sonst würdest Du nicht immer noch vor diesem Monitor sitzen und lesen. Lass weitere Schritte folgen, ich kann Dir aus voller Überzeugung sagen:

das macht auf einmal {{pitttsch}} und dann hast Du es kapiert.

Dieses super einfache Ding rund um die Belichtung.
Wirklich:
alles weitere baut darauf auf!

Egal welche kreativen Ideen in Deinem Kopf geboren werden, sie alle sind umzusetzen mit dem Wissen um die Belichtung. Perspektiven, Brennweiten, Schärfentiefegestaltungen, Blitzeinsätze, Nachtaufnahmen entwickeln sich automatisch durch Deinen Eifer an der Sache. Du wirst immer wieder mal ein kleines Update für Dein Wissen benötigen, um neue Ideen umzusetzen. Hol sie Dir in der Fotoschule, bei Freunden, in der Fotozeitung oder wo auch immer. Und dann wende Dein neues Wissen an, setz es direkt um! Wenn sich wieder der erste Erfolg in Form eines gelungenen Bildes eingestellt hat, ist es Deins geworden.

Das ist ein bisschen, wie schwimmen.
Einmal drin, verlernst Du´s nicht mehr.

Glaskugellitis am Strand


Motive müssen nicht immer zufällig vor Deinem Offenen Auge als begeisterter Fotofan erscheinen, oft ist es auch so, dass Du ganz konkret eine Idee im Kopf hast, die Du gerne umsetzen willst. Das ist eine sehr spannende Variante der Fotografie, denn Du planst im Voraus bereits, wie Dein fertiges Bild aussehen soll. Hierzu trägst Du alles zusammen, was Du benötigst und machst Dir natürlich ebenso die Gedanken, wie das fototechnisch wohl umzusetzen sein könnte. 

Hier hat Fotofan Margit ihre Glaskugel-Sammlung in den Rucksack gepackt und auf den Rücken gewuchtet, eine passende Stelle am Strand gesucht, alles aufgebaut und bereits am Tag zuvor Ihre Fotoausrüstung zusammengestellt. Wenn dann das Ergebnis so gut wird, ist die Freude gross. Meistens schafft das direkt Lust für das nächste geplante Fotoabenteuer.

Ralfonso-Tipp

Nicht die investierten zusätzlichen Hunderte an Euronen in eine Kamera bringen Dir bessere Fotos, sondern das Training Deines fotografischen Auges, Fotomotive zu sehen. Trotz aller Motivprogramme und Automatiken wirst Du erst dann deutlich bessere Fotos bekommen, wenn Du die Hintergründe der Programmabläufe verstehst:

das Zusammenspiel von Blende und Verschlusszeit und was beide bewirken.

Schon mit dem Erfassen der fotografischen Grundlagen, beginnst Du bessere Bilder zu fotografieren. Versuche nicht alles sofort zu verstehen, sondern nimm Dir immer kleine Schritte vor, die Du dann in der Praxis mit Deiner Kamera übst.

Und zum Schluss noch ein ganz wichtiger Tipp zum Thema "Guter Bekannter gibt guten Rat zu Deinen Fotos":
Ganz klar, wenn Du Dich verbessern willst, brauchst Du konstruktive Kritik an Deinen Fotos. Lob schmeichelt und treibt Dich an, gibt Dir Bestätigung und macht Freude. Davon wirst Du aber nicht besser. Besser wirst Du nur, wenn Dich jemand auf Unzulänglichkeiten, Verbesserungsmöglichkeiten und Fehler aufmerksam macht. So hast Du die Möglichkeit, bei Deiner nächsten Foto- Tour etwas davon umzusetzen und solche Fehler zu vermeiden.

Ich kann Dir aber nur den guten Rat geben, schau Dir genau an, wem Du erlaubst, Deine Fotografien zu kritisieren und wessen Kritik auch konstruktiv und nicht nur destruktiv ist. Wer hat überhaupt die Fähigkeit, Dich zu kritisieren?
Hört sich vielleicht arrogant an, aber ist durchaus positiv und ernst gemeint.
Stellst Du z.B. Deine besten Foto- Meisterwerke einfach so allen zur Bewertung ins Netz, kann das leider für Dich ordentlich nach hinten losgehen, wenn eine Horde vermeintlicher "Experten" darüber herfällt.

Denke immer daran, wo dein Maßstab liegt. Nicht jeder Marathonläufer hat Ziel als Erster von allen anzukommen, den meisten Läufern bereitet es die größte Freude dabei zu sein und überhaupt im Ziel anzukommen. Es macht Spass, sein Hobby mit anderen zu teilen und sein selbst gestecktes (realistisches) Ziel zu erreichen, vielleicht im vorderen Drittel zu landen. Und das ist tausendmal mehr, als den ganzen Abend vorm Flachbildfernseher faul in den Sessel zu pupsen. Was will Dir so ein Sesselpupser zum Marathonlaufen erzählen?

Das ist mit der Fotografie nicht anders.

Die Fotoschule hilft Dir, Freude mit der Fotografie zu finden.
Darum zeigt sie Dir, daß es eigentlich alles ganz simpel ist und die Fotografie trotzdem endlos viele Möglichkeiten eröffnet.
Das war schon immer so, nur ist es nie zuvor leichter gewesen.

Gibt es die Vorgänger-Versionen der aktualisierten Kapitel auch noch?


Ja, die findest Du immer am Ende eines Kapitels und stehen Dir als Download im PDF-Format zur Verfügung. Darin sind auch noch die seinerzeit gesetzten Links aktiv, treffen allerdings nicht mehr alle ein noch funktionierendes Ziel.

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DSLR-FAQ

… eine DSLR oder lieber doch nicht...?

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DSLR

Die Digitale Spiegelreflexkamera

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Die Unsicherheit

rund um die Digitalfotografie

Nun

gehts weiter in der Fotoschule mit der nächsten Rubrik: >>Wenn Dich der DSLR- Foto-Virus packt<<.

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